Was sind die Ursachen für ein infantiles Hämangiom?
Autor: Prof. Dr. med. J. Rößler, Dr. med. Tobias Däbritz, Zuletzt geändert: 11.11.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e278228
Infantile Hämangiome sind gutartige Gefäßtumore, die sich durch eine aktive Wachstumsphase (Proliferation) auszeichnen. Gefäßtumore grenzen sich allgemein von Gefäßfehlbildungen ab, welche proportional zur Körpergrößenentwicklung wachsen und nicht mit einer Zellvermehrung einhergehen. Neben gutartigen Gefäßtumoren gibt es bösartige oder lokal aggressiv wachsende (Borderline-) Gefäßtumore, welche im Kindesalter aber selten vorkommen.
Man nimmt an, dass ursächlich bei infantilen Hämangiomen eine lokalisierte Durchblutungsstörung beziehungsweise eine gestörte Gefäßentwicklung vorliegt, gefolgt von einem Sauerstoffmangel im Gewebe. Hierdurch kommt es zu einem Wachstum und zur Entwicklung von Blutgefäßzellen. Das Gewebe infantiler Tumoren ähnelt dem Gewebe der Gefäße aus dem Mutterkuchen (Plazenta) und wird wahrscheinlich aus den Gefäßen der Plazenta übertragen.