Krankheitsbild: Was ist ein infantiles Hämangiom?
Autor: Prof. Dr. med. J. Rößler, Dr. med. Tobias Däbritz, Zuletzt geändert: 03.12.2025 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e278222
Infantile Hämangiome sind die häufigsten gutartigen Blutgefäß-Tumore im Kindesalter. Sie treten, anders als angeborene (kongenitale Hämangiome), in den ersten Lebenswochen des Kindes auf. Im Volksmund wird ein infantiles Hämangiom aufgrund seiner äußeren Erscheinung auch "Blutschwamm" oder „Blut-schwämmchen“ genannt
Infantile Hämangiome zeichnen sich durch eine aktive Wachstumsphase (Proliferationsphase) aus. Im Vergleich dazu sind angeborene (kongenitale) Hämangiome nach der Geburt bereits voll ausgebildet und zeigen anschließend keine Größenzunahme mehr. Im Aussehen können sich infantile und angeborene Hämangiome ähnlich sein.
Gefäßtumoren grenzen sich allgemein von Gefäßfehlbildungen ab, welche proportional zur Körpergrößenentwicklung wachsen und nicht mit einer Zellvermehrung einhergehen. Neben gutartigen Gefäßtumoren gibt es bösartige oder lokal aggressiv wachsende (Borderline-) Gefäßtumore, die im Kindesalter aber selten vorkommen.
Die Mehrzahl der Säuglinge mit infantilen Hämangiomen benötigt keine Therapie. Eine Behandlung von infantilen Hämangiomen ist dann erforderlich, wenn sie sich an ungünstigen Stellen befinden, beispielsweise am Augenlid oder im Bereich von Körperöffnungen. Wenn infantile Hämangiome deutlich wachsen und damit auch mit kosmetischen Beeinträchtigungen einhergehen, sind ebenfalls Behandlungen angezeigt. Dies gilt auch, wenn Hämangiome nässen beziehungsweise bluten, was insgesamt selten vorkommt
Bei bestimmten Risikofaktoren ist eine Behandlung zur Vorbeugung von möglichen Komplikationen notwendig.

