Zeitpunkt für eine Stammzelltransplantation

Autor:  Dr. med. habil. Gesche Tallen, Freigabe:  Dr. med. Jörn-Sven Kühl, Zuletzt geändert: 25.05.2023 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e267859

Bei allen nicht-bösartigen (malignen) Erkrankungen sollte eine Stammzelltransplantation durchgeführt werden, bevor die Organe durch die Grunderkrankung nachhaltig geschädigt werden und sich damit die transplantationsbedingten Nebenwirkungen erhöhen. Jedoch sind der Verlauf mancher nicht-bösartigen Erkrankung, das Ausmaß der Komplikationen, die durch die Grunderkrankung bedingt sind, und der Zeitpunkt einer Verschlechterung sehr unterschiedlich und meist nicht vorhersehbar.

Viele Hämatologen und Stammzelltransplanteure vertreten die Ansicht, dass diese Komplikationen vermieden und dass eine Stammzelltransplantation vor dem Auftreten schwerwiegender Komplikationen durchgeführt werden sollte. Gestützt wird diese Ansicht durch Untersuchungen, die bei vielen nicht-malignen Erkrankungen gut belegen, dass bei Kleinkindern die Sterblichkeit und Nebenwirkungsrate durch eine Stammzelltransplantation deutlich geringer sind als bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der richtige Zeitpunkt für eine Stammzelltransplantation sollte individuell bei jedem Patienten nach Beachtung unterschiedlicher Faktoren zusammen mit den behandelten ÄrztInnen festgelegt werden.