Krankheitsbild: Was ist eine Thrombotische Mikroangiopathie (TMA)?
Autor: Dr. med. W. Eberl, Zuletzt geändert: 11.12.2025 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e288735
Der Blutfluss in den großen und kleinen Gefäßen wird zum einen durch die Pumpleistung des Herzens sichergestellt und zum anderen durch die Durchlässigkeit der kleinsten Gefäße (Kapillaren) für alle Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen). Kommt es hingegen zu einer Verstopfung dieser Kapillaren, so ist die Versorgung der dahinter liegenden Organe und Geweben mit Sauerstoff nicht mehr gewährleistet.
Eine solche Verstopfung entsteht, wenn sich in den Kapillaren oder in größeren Gefäßen Blutplättchen und Gerinnungsfaktoren zusammenlagern und ein Gerinnsel (Thrombus) bilden.
Neben dem Sauerstoffmangel in den dahinterliegenden Organen kommt es zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse). Diese Kombination ist charakteristisch für verschiedene Formen einer thrombotischen Mikroangiopathie.
Dabei handelt es sich um eine gefährliche Erkrankung mit zum Teil sehr schweren Symptomen und hoher Sterblichkeit, denn eine thrombotische Mikroangiopathie führt unbehandelt zum Tod. Bei verzögerter Therapie können zudem Schäden an verschiedenen Organen auftreten.
Daher sind eine rasche Diagnose und umgehende Einleitung einer Therapie von besonders großer Bedeutung. Die Behandlung angeborener und erworbener Formen unterscheidet sich (siehe „Kapitel Behandlung“). In jedem Fall ist eine thrombotische Mikroangiopathie eine Erkrankung, die in der Regel auf einer Intensivstation behandelt wird. Der Krankheitsverlauf unter Behandlung ist durchaus unterschiedlich. Bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn kommt es in der Regel zu einer vollständigen Heilung.
