Glossar
Zuletzt geändert: 10.04.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e100528
Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.
Magensonde
Schlauch, der über Mund oder Nase durch den Rachen und die Speiseröhre bis zum Magen vorgeschoben wird; das Legen einer Magensonde ist z. B. angezeigt, wenn die Flüssigkeits-, Nahrungs- oder Medikamentenzufuhr/-aufnahme über den Mund (oral) gestört ist.
Magnetresonanzangiographie
(Abk.: MRA) syn. MR-Angiographie
bildgebende Untersuchung zur Darstellung von Blutgefäßen (Arterien und Venen) auf der Basis einer Magnetresonanztomographie (MRT). Die Untersuchung kann mit oder ohne Kontrastmittel erfolgen. Im Unterschied zur herkömmlichen Angiographie muss zur Sichtbarmachung der Blutgefäße kein Katheter in das Blutgefäßsystem eingeführt werden, außerdem ist eine dreidimensionale Darstellung der Blutgefäße möglich.
Querverweise: Arterie
- Vene
- bildgebende Verfahren
- Magnetresonanztomographie
- Kontrastmittel
Magnetresonanztomographie
(Abk.: MRT, MR) syn. Kernspintomographie
bildgebendes Verfahren; sehr genaue, strahlenfreie Untersuchungsmethode zur Darstellung von Strukturen im Inneren des Körpers; mit Hilfe magnetischer Felder werden Schnittbilder des Körpers erzeugt, die meist eine sehr gute Beurteilung der Organe und vieler Organveränderungen ermöglichen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die MRT wird im Rahmen der Krebsdiagnostik zur Beurteilung des Krankheitsstadiums und zur Therapieplanung eingesetzt.
Querverweise: Diagnostik
- bildgebende Verfahren
Hauptinformationsseite:
Magnetresonanztomographie (MRT, NMR, Kernspintomographie)
Makrocephalus
großer Kopf, der beim Kind mit noch offenen Fontanellen durch einen Wasserkopf (Hydrocephalus), aber auch durch einen großen Tumor ohne Wasserkopf verursacht werden kann.
Querverweise: Fontanelle
- Hydrocephalus
- Tumor
Makrophage
Makrophagen sind so genannte Fresszellen, sie gehören zu den weißen Blutzellen und damit zur körpereigenen Immunabwehr. Makrophagen beseitigen Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze und Viren sowie kleinste Fremdkörper und abgestorbene Zellen, indem sie diese umschließen und dann verdauen. Außerdem präsentieren sie Teile der aufgefressenen und verdauten Organismen und regen auf diese Weise andere weiße Blutzellen zur Immunabwehr an.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Kindern und Jugendlichen mit manchen Immundefekten ist die Bildung oder die Funktion von Makrophagen gestört. Die Patienten haben dann ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Querverweise: Bakterien
- Immundefekt
- Immunsystem
- Infektion
Makrophagen
Unterform der weißen Blutzellen (Leukozyten) und somit Zellen des Immunsystems; Makrophagen werden auch "große Fresszellen" genannt. Sie gehören zu jenen Immunzellen, die belebte oder unbelebte Teilchen (z.B. Mikroorganismen) aufnehmen und verdauen können (Phagozytose). Makrophagen halten sich in den Körpergeweben auf und bilden, gemeinsam mit den im Blut zirkulierenden Monozyten (aus denen sie hervorgehen), ein Abwehrsystem gegen körperfremde feste Teilchen (z.B. Bakterien, andere Krankheitserreger, Fremdkörper), aber auch gegen abgestorbene Zellen und Zelltrümmer. Darüber hinaus regen sie die Lymphozyten zur Immunabwehr an, indem sie Teile der aufgefressenen und verdauten Organismen auf ihrer Oberfläche präsentieren.
Querverweise: Bakterien
- Immunsystem
- Leukozyten
- Lymphozyten
- Zelle
- Monozyten
- Immunabwehr
Malaria
syn. Sumpffieber, Wechselfieber
meldepflichtige Tropenkrankheit, hervorrgerufen durch Parasiten der Gattung Plasmodium, wird von Stechmücken auf den Menschen übertragen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Malaria kann Ursache für eine Neutropenie bei Kindern und Jugendlichen sein (siehe Kinderblutkrankheiten).
Querverweise: Neutropenie
maligne
bösartig; charakterisiert ein abnormes Zellwachstum
Malignes Melanom
(Abk.: Melanom) syn. Schwarzer Hautkrebs, Melanozytoblastom
hochgradig bösartiger Tumor, der von bestimmten Pigmentzellen (Melanozyten), vor allem der Haut, ausgeht und frühzeitig Metastasen über Blut- und Lymphbahnen bildet. Das maligne Melanom ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit. Ursachen für die Krankheitsentstehung sind vor allem eine exzessive Sonnenbestrahlung (UV-Strahlen) mit häufigen Sonnenbränden, vor allem in der Kindheit, und genetische Faktoren. Hellhäutige Menschen sind besonders gefährdet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine frühere bösartige Erkrankung sowie ein geschwächtes Immunsystem (Immunsuppression), z.B. infolge einer Krebsbehandlung, können das Risiko für Hautkrebs erhöhen.
Querverweise: Metastase
- UV-Strahlen
- Immunsystem
- Immunsuppression
Malignität
Bösartigkeit
Malignitätsgrad
bezeichnet den Grad der Bösartigkeit (Malignität) von Krebserkrankungen, der anhand feingeweblicher (histologischer) Kriterien bestimmt wird (s. auch Grading)
Querverweise: Grading
- Histologie
Malignom
Bezeichung für einen malignen (bösartigen) Tumor
Querverweise: maligne
- Tumor
Marfan-Syndrom
syn. MASS-Syndrom, Marfan-Syndrom Typ I
Erbliche Erkrankung des Bindegewebes Da Bindegewebe überall im Körper vorkommt, geht das Syndrom mit vielen verschiedenen gesundheitlichen Problemen einher. Hierzu gehören insbesondere Herzklappenfehler und Gefäßfehlbildungen (z. B. Aneurysma) sowie krankhafte Veränderungen des Auges (z. B. erhöhter Augeninnendruck, Linsentrübung, Kurzsichtigkeit) und im Skelettsystem (z. B. Hochwuchs, Trichterbrust, Verformungen der Wirbelsäule, Plattfüße, Spinnenfingrigkeit, Madonnenfinger). Das Marfan-Syndrom wird autosomal-dominant vererbt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit Marfan-Syndrom haben, verglichen mit Gesunden, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Masern
durch das Masern-Virus ausgelöste Infektionskrankheit, die vorwiegend im Kindesalter auftritt und v. a. durch Fieber und einen für die Krankheit typischen Hautausschlag gekennzeichnet ist; hinterlässt lebenslange Immunität.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei abwehrgeschwächten (immunsupprimierten) Kindern und Jugendlichen (z. B. im Rahmen der Krebsbehandlung) kann eine Infektion mit dem Masernvirus gefährlich sein.
Querverweise: Immunität
- Immunsuppression
- Infektion
- Virus
Mastozytose
Bei der Mastozytose (alt: Urticaria pigmentosa) ist mindestens ein Organ von einer krankhaften Vermehrung der Mastzellen betroffen. Am häufigsten sind Haut und Knochenmark beteiligt, aber auch Gastrointestinaltrakt, Milz, Leber und Lymphknoten können betroffen sein. Mastzellen sind Immunzellen, die aus Vorläuferzellen des Knochenmarks hervorgehen und in das Gewebe auswandern. Sie sind in besonders großer Anzahl in Haut und Schleimhäuten zu finden, und damit in Geweben, die direkt mit der Außenwelt in Verbindung stehen. Häufige Symptome bei Kindern sind Juckreiz, das Auftreten von Quaddeln und Blasen, plötzlich auftretende Erytheme, vor allem im Gesicht und am Oberkörper, bis hin zu Hypotonien (zu niedriger Blutdruck) möglich. Insgesamt haben jedoch die meisten Kinder mit einer Mastozytose eine milde Beschwerdesymptomatik.
MDS
syn. Myelodysplastisches Syndrom
Abkürzung für: Myelodysplastisches Syndrom. Bei Kindern sehr seltene Erkrankung des Blut bildenden Systems im Knochenmark; führt ähnlich einer Leukämie zu einer Störung der Blutbildung und infolgedessen zu Anämie, erhöhter Blutungsneigung und/oder Infektanfälligkeit. Die Erkrankung geht fast immer in eine akute myeloische Leukämie (AML) über.
Querverweise: akute myeloische Leukämie
- Anämie
- Leukämie
Mediastinoskopie
Spiegelung der Brusthöhle: Untersuchung des Brustraums mit einem Spezialendoskop, das unter Narkose nach einem kleinen Schnitt oberhalb des Brustbeins in den Raum zwischen den Lungenflügeln (Mediastinum) eingeführt wird.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Diagnostisches Verfahren zur Beurteilung von Lymphknoten im Mediastinum im Rahmen der Krebsdiagnostik, auch mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) oder Probepunktionen. Wird in der Regel nur angewandt, wenn mit Hilfe Bild gebender Verfahren keine Klärung herbeigeführt werden kann.
Querverweise: Biopsie
- Endoskop
- Mediastinum
- Narkose
- Punktion
Mediastinum
syn. Mittelfell
mittlerer, zwischen den beiden Lungen gelegener Abschnitt des Brustraums
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Große mediastinale Tumoren (z.B. im Zusammenhang mit einer akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) oder einem malignen Non-Hodgkin-Lymphom) können durch Bedrängung der Luftröhre und/oder der Lungen lebensbedrohliche Atmungsprobleme auslösen.
Querverweise: akute lymphoblastische Leukämie
- Non-Hodgkin-Lymphom
Medulloblastom
syn. primitiver neuroektodermaler Tumor (PNET)
bösartiger embryonaler (primitiver) Tumor des Kleinhirns. Er tritt vor allem im Kleinkindes- und Kindesalter auf und ist mit knapp 20 % der häufigste bösartige solide Tumor im Kindes- und Jugendalter.
Querverweise: embryonal
- primitiv
- Tumor
- Kleinhirn
Hauptinformationsseite:
Medulloblastom – Kurzinformation
Megakaryozyten
Megakaryozyten gehören zu den blutbildenden Zellen im Knochenmark. Sie sind die Vorläuferzellen der Blutplättchen (Thrombozyten).
Hauptinformationsseite:
Ursachen: Wie entsteht eine Erythrozytose?
Melatonin
Hormon, das u. a. den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen steuert und schlaffördernd wirkt (auch "Schlafhormon" genannt); Melatonin wird im Körper hauptsächlich in der Zirbeldrüse des Gehirns gebildet; v. a. bei Dunkelheit in der Nacht. Therapeutisch kann Melatonin z. B. bei Schlafproblemen eingesetzt werden.
Querverweise: Hormon
- Zirbeldrüse
MEN-Syndrom
syn. Multiple endokrine Neoplasie
MEN steht für "Multiple endokrine Neoplasien"; seltenes, zu den Krebsprädispositionssyndromen gehörendes erbliches Krankheitsbild, das die krebsartige Wucherung von Hormondrüsen begünstigt; dabei sind jeweils mindestens zwei verschiedene hormonproduzierende (endokrine) Drüsen betroffen. Beim MEN-Syndrom werden drei Krankheitsformen unterschieden: MEN 1, MEN 2a und MEN2b. MEN Typ 1 (auch Wermer-Syndrom genannt) ist durch Adenome der Hirnanhangsdrüse, der Nebenschilddrüse und durch Tumoren der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet. Bei MEN Typ 2a (Sipple-Syndrom) und MEN Typ 2b (Wagemann-Froboese-Syndrom) bilden sich häufig Tumoren in der Schilddrüse, den Nebenschilddrüsen und dem Nebennierenmark (Phäochromozytom). Es liegen, je nach Typ, unterschiedliche Gendefekte vor, die autosomal-dominant vererbt werden.
Querverweise: Adenom
- Gendefekte (vererbbare)
- Hormon
- Karzinom
- Hypophyse
- Neoplasie
- Phäochromozytom
- autosomal-dominant
- Krebsprädispositionssyndrom
Meningiom
syn. Meningeom, Meningeoma
meist gutartiger (benigner) Hirntumor; er entsteht durch die Entartung von Zellen einer Hirnhautschicht (Spinngewebshaut, Arachnoidea). Das Meningiom wächst i.d.R. langsam und verdrängend. Bösartige (maligne) Entartungen sind selten.
Meningitis
Hirnhautentzündung
Meningokokken
syn. Neisseria meningitidis
Bakterien, die beim Menschen den Nasen-Rachen-Raum besiedeln und schwere Krankheiten auslösen können, z.B. Hirnhautentzündung (Meningitis) und Blutvergiftungen (Sepsis). Das Risiko ist erhöht, wenn das Immunsystem geschwächt ist.
Querverweise: Bakterien
- Meningitis
- Sepsis
- Immunsystem
Menopause
letztmalig auftretende Monatsblutung (Menstruation) bei einer Frau; meist im Alter zwischen 45 und 50 Jahren; als normal gilt aber auch ein Alter von 40 beziehungsweise 55 Jahren zum Zeitpunkt der Menopause.
Querverweise: Menstruation
Menstruation
syn. Regelblutung, Menorrhoe
monatliche Regelblutung bei einem Mädchen / einer Frau; sie tritt erstmalig in der Pubertät auf und zeigt an, dass von diesem Zeitpunkt an die Fähigkeit zur Fortpflanzung besteht. Die erste Regelblutung (Menarche) erfolgt meist zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr. Die letzte Monatsblutung (Menopause) tritt meist zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr ein, kann aber auch früher oder später erfolgen. Die Blutung unterliegt einem hormonell gesteuerten Zyklus, dem Menstruationszyklus. Beteiligt sind sowohl Hormone, die in den Eierstöcken gebildet werden (Östrogene, Progesteron) als auch Geschlechtshormone, die von Drüsen im Gehirn (Hypothalamus, Hypophyse) ausgeschüttet werden.
Querverweise: Pubertät
- Hormon
- Östrogene
- Hypophyse
- Hypothalamus
Menstruationszyklus
hormonell gesteuerter, etwa vierwöchiger Vorgang im Körper der Frau. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung, die etwa 4 bis 5 Tage dauert. Ab Tag 5 bis 12 wird vermehrt Östrogen gebildet, unter dessen Einfluss sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt (Wachstumsphase) und so für die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet wird. In der Mitte des Zyklus, nach circa 14 Tagen, findet der Eisprung statt, d.h., die Eizelle wird aus ihrer Hülle in den Eileiter abgegeben. Sie durchwandert den Eileiter und gelangt nach ca. 5 Tagen in die Gebärmutter. Wird die Eizelle in den ersten 12 bis 24 Stunden ihrer Wanderung befruchtet, kann sie sich in der dafür vorbereiteten Gebärmutterschleimhaut einnisten. Die im Eierstock zurückgebliebene Hülle der Eizelle wandelt sich in den Gelbkörper um, der das Hormon Progesteron bildet. Progesteron trägt zunächst zum weiteren Wachstum der Schleimhaut bei. Bei Einnistung einer befruchteten Eizelle sorgt es dafür, dass keine anderen Eizellen mehr heranreifen. Hat dagegen keine Befruchtung stattgefunden, gehen Eizelle und Gelbkörper zugrunde, der Progesteronspiegel sinkt. Dies hat zur Folge, dass sich die Gebärmutterschleimhaut wieder zurückbildet und schließlich die Reste mit der Regelblutung ausgeschieden werden (Sekretionsphase). Ein neuer Zyklus beginnt.
Am Menstruationszyklus sind auch die Geschlechtshormone der Hypophyse (LH und FSH) beteiligt. Sie sind u.a. für den Eisprung wichtig.
Querverweise: Menstruation
- Östrogene
- Hormon
- Hypophyse
- Follikel-stimulierendes Hormon
- luteinisierendes Hormon
Mesenchym
embryonales Bindegewebe; es entsteht aus Zellen aller drei Keimblätter des Embryos, insbesondere dem mittleren (Mesoderm); Mesenchymzellen sind multipotent, d. h., sie besitzen eine hohe Teilungsfähigkeit und können sich in verschiedene Gewebe differenzieren; Aus dem Mesenchym entwickeln sich z.B. Knochen, Knorpel, Muskeln, Sehnen und alle anderen Bindegewebsbildungen, blutbildendes System, Blut- und Lymphgefäße.
Querverweise: Bindegewebe
- Differenzierung
- embryonal
- Keimblatt
- Mesoderm
mesenchymal
aus embryonalem Bindegewebe bestehend; Mesenchymzellen besitzen eine hohe Teilungsfähigkeit und können sich zu verschiedenen Gewebetypen entwickeln (differenzieren), z. B. zu Knochen, Knorpel, Muskeln, Fettgewebe, Sehnen, Blut- und Lymphgefäßen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bösartige Tumoren von Geweben mesenchymalen Ursprungs werden als Sarkome bezeichnet.
mesenchymale Stammzellen
(Abk.: MSZ)
Stammzellen des Bindegewebes; sie kommen in verschiedenen Gewebearten (wie Knochenmark, Knochen, Skelettmuskulatur, Knorpel, Blut, Fettgewebe, Bindegewebe der Haut) vor und können sich zu verschiedenen Zellarten (u. a. Knochen-, Knorpel-, Muskel-, Fettzellen) entwickeln.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bösartige Tumoren von Geweben mesenchymalen Ursprungs werden als Sarkome bezeichnet.
Querverweise: Mesenchym
- Stammzellen
- Knochenmark
Mesoderm
mittleres der drei embryonalen Keimblätter, die sich während der Embryonalentwicklung bilden (die Mesoderm-Zellen entstehen beim Menschen in der dritten Entwicklungswoche). Aus dem Mesoderm entstehen im weiteren Verlauf der Embryonalentwicklung u.a. Knochen (mit Ausnahme vieler Schädelknochen) und Skelettmuskulatur; Teile der Haut, Bindegewebe, glatte Muskulatur der Eingeweide, Nieren und Nebennierenrinde, Herz, Blutgefäße und Blutzellen, Milz, Lymphknoten und –gefäße sowie die Keimdrüsen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Embryonale Tumoren können u.a. aus entartetem mesodermalem Gewebe der Keimblätter entstehen.
Querverweise: Ektoderm
- Entoderm
- Keimblatt
Metabolismus
Stoffwechsel
Metaphyse
Knochenabschnitt bei einem Röhrenknochen, der sich (gelenknah) zwischen dem Mittelteil (Knochenschaft, Diaphyse) und dem Endstück (Epiphyse) des Knochens befindet; während der Wachstumsphase vollzieht sich dort (in der so genannten Epiphysenfuge) das Längenwachstum des Knochens.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Osteosarkome entstehen meistens im Bereich der Metaphysen der langen Röhrenknochen.
Querverweise: Osteosarkom
Metastase
hier: Tochtergeschwulst, Tumorabsiedlung; Tumor, der durch Verschleppung von Tumorzellen aus einem anderen Bereich des Körpers entstanden ist; insbesondere bei bösartigen Geschwulsten (Krebs)
Querverweise: Metastasierung
- Tumor
Metastasierung
syn. Filialisierung
Sammelbezeichnung für einen Krankheitsprozess, bei dem eine Absiedlung der kranken Zellen über den Blutweg und / oder das lymphatische System in ursprünglich gesunde Körperregionen stattfindet
Querverweise: lymphatisches System
metronomische Therapie
syn. metronomische (antiangiogene) Chemotherapie
Einsatz von Zytostatika in vergleichsweise niedriger Dosierung, der direkte wie indirekte Auswirkungen auf die Tumorzellen und deren Umgebung hat; die metronomische Chemotherapie kann sich z. B. gegen die den Tumor versorgenden Blutgefäße (Tumorangiogenese) richten oder die Immunantwort gegen Krebs stimulieren; anders als die konventionelle Chemotherapie wird die metronomische Chemotherapie häufig bzw. regelmäßig verabreicht; auf längere Therapiepausen wird verzichtet. Das Ziel ist nicht die Vernichtung des Tumors, sondern die Stabilisierung der Tumorerkrankung, z. B. durch Hemmung der Tumorgefäßneubildung.
Querverweise: Chemotherapie
- Tumor
- Zytostatika
MIBG
syn. Methyljodbenzlyguanidin, 123Iod-meta-Iodbenzylguanidin (123I-mIBG)
kurz für Methyljodbenzlyguanidin oder 123Iod-meta-Iodbenzylguanidin (123I-mIBG), eine schwach radioaktiv markierte Substanz, die in ihrer chemischen Struktur einem Botenstoff des sympathischen Nervensystems, dem Stresshormon Noradrenalin (einem Katecholamin), ähnelt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: 123mIBG wird im Rahmen spezieller nuklearmedizinischer Verfahren (Szintigraphie) vor allem in der Diagnostik und auch der Therapie von Neuroblastomen eingesetzt.
Querverweise: Diagnostik
- Katecholamine
- Nuklearmedizin
- Szintigraphie
- Neuroblastom
- MIBG-Szintigraphie
- MIBG-Therapie
- Noradrenalin
- sympathisches Nervensystem
MIBG-Szintigraphie
syn. 123I-MIBG-Szintigraphie
bildgebendes, nuklearmedizinisches Verfahren, das mit Hilfe von radioaktiv markiertem Methyljodbenzylguanidin (123I-MIBG) spezifisch zur Diagnose von Tumoren des sympathischen Nervensystems eingesetzt wird; dazu zählen bei Kindern und Jugendlichen zum Beispiel das Neuroblastom und das Phäochromozytom sowie deren Metastasen. MIBG ist eine Substanz, die in ihrer chemischen Struktur den körpereigenen Katecholaminen (speziell dem Hormon Noradrenalin, einem Botenstoff des sympathischen Nervensystems) ähnlich ist. Es reichert sich typischerweise in Tumoren an, die Katecholamine produzieren können. Da an das MIBG schwach radioaktives Iod gekoppelt ist, senden die mit dieser Substanz angereicherten Tumorzellen Signale aus, die von einer speziellen Kamera aufgenommen und zu einem Bild verarbeitet werden können.
Querverweise: Katecholamine
- Nuklearmedizin
- sympathisches Nervensystem
- Metastase
- Neuroblastom
- Phäochromozytom
- radioaktiv
- Noradrenalin
Hauptinformationsseite:
mIBG-Szintigraphie
MIBG-Therapie
Behandlung mit radioaktiv markiertem Methyljodbenzylguanidin (MIBG; 123-I-MIBG), einer Substanz, die sich vor allem in Katecholamin-produzierenden Tumoren des sympathischen Nervensystems anreichert (z. B. dem Neuroblastom). Die radioaktive Dosis wird für Behandlungszwecke so hoch gewählt, dass das Tumorgewebe durch die MIBG-Anreicherung quasi „von innen“ bestrahlt und dadurch zerstört wird.
Querverweise: Katecholamine
- MIBG
- sympathisches Nervensystem
- Neuroblastom
- Bestrahlung
- radioaktiv
Hauptinformationsseite:
MIBG-Therapie
Migräne
neurologische Erkrankung, die sich in anfallartigen, pulsierenden Kopfschmerzen von unterschiedlicher Dauer äußert, manchmal begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und anderen Beschwerden. Eine Migräne kann durch Faktoren wie Stress, Klimaeinflüsse, Genussmittel und bestimmte Medikamente ausgelöst werden oder auch ohne nachweisbare Ursache auftreten.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kopfschmerzen, die durch einen Hirntumor ausgelöst werden, können leicht als Migräne missgedeutet werden
Querverweise: Hirntumor
Mikro-
Wortteil mit der Bedeutung klein, niedrig, gering
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Mikrometastasen sind kleinste, mit herkömmlichen Bild gebenden Verfahren selten darstellbare Metastasen, von deren Vorhandensein bereits bei der Diagnosestellung jeder bösartigen Erkrankung ausgegangen werden muss.
Querverweise: Metastase
Mikroorganismen
mikroskopisch kleine Lebewesen bzw. Organismen, die mit bloßem Auge meist nicht sichtbar sind; zu den Mikroorgansimen gehören Einzeller, Bakterien, manche Pilze und Viren. Einige Mikroorganismen sind Erreger von Infektionskrankheiten.
Querverweise: Bakterien
- Viren
Mikroskop
Instrument, das ermöglicht, Objekte oder bestimmte Strukturen von Objekten, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind, vergrößert anzusehen
minimale Resterkrankung
(Abk.: MRD für englisch minimal residual disease)
Der Begriff bezeichnet (nach erfolgter Chemo- und Strahlentherapie) verbliebene (residuelle) Tumorzellmengen, die sich mit morphologischen Untersuchungsmethoden (Mikroskopie) nicht nachweisen lassen; diese Zellen können sich erneut vermehren und zu einem Wiederauftreten der Krankheit führen. Der MRD-Nachweis erfolgt mittels molekulargenetischer Methoden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Der Zusammenhang zwischen Tumormasse und Therapieerfolg ist zum Beispiel bei akuten Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphomen belegt: Durch den Nachweis eigentlich „verschwunden“ angenommener Krebszellen ist eine Abschätzung der Tumorlast möglich; diese wiederum liefert die Grundlage für verbesserte, risikoangepasste Behandlungsstrategien. Ziel ist, auch diese möglichst frühzeitig erkannten minimalen Mengen an Restkrebszellen zu zerstören, um so das Risiko eines Rückfalls zu vermindern und die Chancen auf eine Heilung zu verbessern.
Querverweise: Chemotherapie
- immunologisch
- Leukämie
- Non-Hodgkin-Lymphom
- Strahlentherapie
- molekulargenetisch
Mitochondriopathien
Der Begriff umfasst eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, bei denen die Energieversorgung von Zellen gestört ist. In der Folge können die Funktionen zahlreicher Organsysteme gestört sein. Dies betrifft vor allem solche Systeme, die einen hohen Energiestoffwechsel haben, wie das Herz-Kreislaufsystem mit seinen Blutgefäßen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinder und Jugendliche mit einer Mitochondriopathie haben ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle.
Querverweise: Mitochondrium
- Schlaganfall
Mitochondrium
Zellorganell, in dem die meisten Energie erzeugenden Stoffwechselvorgänge stattfinden; so genanntes „Kraftwerk“ der Zelle
Querverweise: Zelle
Mitose
Zellkernteilung, die mit einer Verdopplung der Chromosomen, also des Erbguts, einhergeht und am Ende i.d.R. in eine Zellteilung mündet, so dass aus einer Zelle zwei neue identische Tochterzellen entstehen; der Vorgang der Mitose lässt sich in mehrere Phasen einteilen: Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase. Die Mitose ist die Voraussetzung für die Bildung neuer Zellen, sei es bei Wachstum, Austausch alter Zellen oder Regeneration bei Verletzungen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine der bösartigen Eigenschaften von Krebserkrankungen ist die hohe Teilungsrate (Mitoserate) und dadurch schnelle Vermehrung der Krebszellen. Manche Zytostatika (so genannte Mitosehemmstoffe wie Vincristin) erzeugen ihre Wirkung dadurch, dass sie in bestimmte Phasen der Mitose eingreifen und diese verhindern.
Querverweise: Zelle
- Zytostatikum
- Chromosom
Mittelhirn
Teil des Hirnstamms; er grenzt nach oben an das Zwischenhirn an, nach unten an die Brücke, die ebenfalls zum Hirnstamm gehört. Im Mittelhirn verlaufen wichtige, zwischen Gehirn und Rückenmark auf- und absteigende Bahnen. Im Mittelhirn befinden sich auch die Ursprungsorte für die Augenmuskelnerven (Hirnnerven III und IV) sowie die Nervenzellkerne für bestimmte Muskelaktivitäten.
Querverweise: Zwischenhirn
- Hirnstamm
Hauptinformationsseite:
Hirnstamm und Hirnnerven
Molekül
chemische Verbindung aus zwei oder mehr miteinander verbundenen Atomen
Querverweise: Atom
molekular
die Ebene der Moleküle betreffend
Querverweise: Molekül
molekularbiologisch
Struktur, Bildung, Funktion sowie Wechselwirkungen von DNA und RNA (untereinander und mit Proteinen) auf molekularer Ebene betreffend
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Molekularbiologische Methoden spielen in der modernen biologischen und medizinischen Forschung eine wichtige Rolle.
Querverweise: Desoxyribonukleinsäure
- Protein
- Ribonukleinsäure
- molekulargenetisch
- DNA
Molekulargenetik
Teilgebiet der Genetik und der Biologie, das Vererbung, Aufbau, Stoffwechsel, Differenzierung und Wechselwirkungen von Zellen auf molekularer Ebene untersucht; im Mittelpunkt stehen die Analyse der Erbinformation der Desoxyribonukleinsäure (DNA) und Ribonukleinsäure (RNA) und deren Verarbeitung im Rahmen der Proteinsynthese sowie die Genregulation.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Molekulargenetische Untersuchungen sind wichtige diagnostische und wissenschaftliche Verfahren in der Kinderkrebsheilkunde.
Querverweise: Desoxyribonukleinsäure
- Differenzierung
- Diagnostik
- Gen
- Protein
- Ribonukleinsäure
- Genetik
- molekular
molekulargenetisch
Struktur, Bildung, Entwicklung, Funktion und Wechselwirkungen von Zellen und Zellbausteinen (z. B. Nukleinsäuren, Proteine) auf molekularer Ebene betreffend; im Mittelpunkt stehen die Analyse der in den Nukleinsäuren (DNA und RNA) gespeicherten Erbinformation und deren Verarbeitung im Rahmen der Proteinsynthese sowie die Genregulation.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Molekulargenetische Untersuchungen sind wichtige diagnostische und wissenschaftliche Verfahren in der Kinderkrebsheilkunde.
Querverweise: Diagnostik
- Gen
- Molekulargenetik
- Nukleinsäure
- Protein
- Zelle
- Genetik
- molekular
- DNA
- RNA
Molekulargewicht
syn. Molekülmasse, molekulare Masse
Summe der Atommassen aller Atome in einem Moleküls
Querverweise: Molekül
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zellklon ausgehend und gebildet und daher mit identischen Eigenschaften
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: s. monoklonale Antikörper
Querverweise: genetisch
- monoklonale Antikörper
monoklonale Antikörper
Antikörper, die von den Abkömmlingen eines einzigen B-Lymphozyten (Zellklon) gebildet werden und völlig identisch sind; sie können gentechnisch zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken hergestellt werden und richten sich gezielt gegen einen kleinen Molekülabschnitt (Epitop) eines bestimmten Antigens.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Verschiedene diagnostische Verfahren (z.B. die Immunphänotypisierung) beruhen auf der Verwendung monoklonaler Antikörper. Bei manchen Krebserkrankungen (z.B. Non-Hodgkin-Lymphomen) werden monokonale Antikörper (im Rahmen von Studien) auch zur Behandlung eingesetzt (so genannte Immuntherapie).
Querverweise: Antigen
- Antikörper
- Diagnostik
- Immunphänotypisierung
- Molekül
- Non-Hodgkin-Lymphom
- B-Lymphozyten
- Immuntherapie
Monosomie 7
syn. familiäre Monosomie 7
angeborene Erkrankung, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer akuten myeloischen Leukämie (AML) verbunden ist; Ursache der Erkrankung ist eine Erbgutveränderung (Genommutation), bei der das Chromosom 7 aufgrund eines Chromosomenverlusts nur einfach anstatt wie sonst üblich doppelt vorhanden ist.
Querverweise: akute myeloische Leukämie
- Genom
- Leukämie
- Chromosom
Monozyten
Unterform der weißen Blutzellen (Leukozyten); nach ihrer Ausreifung im Knochenmark zirkulieren sie zunächst ein bis zwei Tage im Blut und dienen dort der Immunabwehr. Anschließend wandern sie in verschiedene Gewebe ein und entwickeln sich dort zu ortsständigen, gewebetypischen Makrophagen („große Fresszellen“) weiter.
Querverweise: Immunabwehr
- Knochenmark
- Leukozyten
- Makrophagen
Hauptinformationsseite:
Die Bestandteile des Blutes
Morbus
lateinisches Wort mit der Bedeutung Krankheit
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Morbus Hodgkin, Morbus Down
Querverweise: Morbus Hodgkin
- Morbus Down
Morbus Charcot-Marie-Tooth
(Abk.: HMSN I) syn. Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ 1, Charcot-Marie-Tooth-Hoffmann-Syndrom
vererbliche neuromuskuläre Erkrankung, auch Neurale Muskelatrophie genannt; sie geht mit einer Schädigung der Nervenfortsätze (Axone) peripherer Nerven einher und führt letztlich zu einer beeinträchtigten Nervenleitgeschwindigkeit. Da die Fortleitung von Nervenimpulsen dadurch behindert wird, gelangen die Befehle des Gehirns nicht mehr zu den Muskeln; Muskelschwund ist die Folge. Der Morbus Charcot-Marie-Tooth ist die häufigste neurogenetische Erkrankung. Sie wird durch eine genetische Mutation (meist auf Chromosom 17) verursacht und meistens autosomal-dominant vererbt. Häufungen innerhalb einzelner Familien kommen daher vor.
Morbus Crohn
(Abk.: MC) syn. Crohn-Krankheit
chronische, fortschreitende Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die in jedem Abschnitt des Verdauungstrakts von der Mundhöhle bis zum After auftreten kann. Am häufigsten ist der Übergangsbereich zwischen Dünndarm und Dickdarm betroffen. Der Entzündungsprozess kann zu Einengungen des Darmes und zu Fisteln führen. Krankheitssymptome sind z.B. Bauchschmerzen, Blähungen, dünnflüssiger Stuhl, Fieber, Übelkeit bis hin zu Erbrechen und Bauchkrämpfe. Durch die mangelhafte Nahrungsaufnahme kann es nachfolgend zu Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit und, bei Kindern, zu Wachstumsstörungen kommen. Die Ursache für die Entstehung des Morbus Crohn ist bislang nicht geklärt; Forscher vermuten eine Autoimmunerkrankung bzw. eine gestörte Immunreaktion. Eine erbliche Veranlagung kann vorliegen. Die Krankheits ist nicht heil-, aber behandelbar.
Querverweise: Autoimmunkrankheit
Morbus Down
syn. Trisomie 21, Down-Syndrom
siehe Down-Syndrom
Morbus Fabry
Erbliche Stoffwechselkrankheit: Aufgrund eines angeborenen Gen-Defektes können die Betroffenen das Enzym Alpha-Galaktosidase nicht ausreichend oder gar nicht bilden. Ein Mangel an diesem Enzym führt dazu, dass bestimmte Fette nicht mehr abgebaut werden können, sich stattdessen in verschiedenen Organen ablagern und sie dadurch schädigen. Besonders von diesen Ablagerungen betroffen ist die Innenauskleidung (Endothel) aller Blutgefäße.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit Morbus Fabry haben ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko.
Querverweise: Endothel
- Enzym
- Gen
Morbus Hirschsprung
syn. Hirschsprung-Krankheit, Kongenitales Megakolon
angeborene Erkrankung des Dickdarms, bei der Nervenzellen in einem Teil des Dickdarms fehlen; die Fehlbildung kann zu Darmentleerungsstörungen mit schwerer Verstopfung, Erweiterung des Dickdarms (Megakolon), Blähbauch (Meteorismus), Erbrechen und Darmverschluss führen. Auch entzündliche Komplikationen sind möglich.
Querverweise: Nervenzellen
Morbus Hodgkin
syn. Lymphogranulomatose, Hodgkin-Lymphom
bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems; gehört zu den malignen Lymphomen und macht etwa 5% der bösartigen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus.
Querverweise: Lymphom
- lymphatisches System
Hauptinformationsseite:
Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin)
Morbus Paget
syn. Paget-Krankheit, Osteodystrophia deformans
hier: Knochenkrankheit mit noch nicht eindeutig geklärter Ursache; sie beginnt schleichend und geht mit Verkrümmungen und Verdickungen eines oder mehrerer Röhrenknochen, entsprechenden Fehlstellungen und Schmerzen einher.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit der Paget-Krankheit haben, aus noch nicht eindeutig geklärten Gründen, ein erhöhtes Risiko, an Knochentumoren zu erkranken.
Querverweise: Karzinom
- Osteosarkom
Morphin
syn. Morphium
zu den Opiaten gehörender (Haupt-)inhaltsstoff des Opiums
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Morphin wird bei der Behandlung von Schmerzen und bei bestimmten Formen der Narkose eingesetzt.
Querverweise: Narkose
- Opiate
- Opium
morphologisch
hier: Struktur und Form von Geweben beziehungsweise Zellen betreffend. Der Begriff Morphologie kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Lehre von der Gestalt / Form". Als Teilbereich der Biologie ist die Morphologie die Lehre von der Struktur und Form der Organismen, ihrer Gewebe und Zellen. Auf zellulärer Ebene spricht man von "Zytomorphologie".
Querverweise: Zelle
- Zytomorphologie
Motorik
umfasst alle vom menschlichen Gehirn gesteuerten Bewegungsabläufe. Hierbei sind die Bewegungen aufeinander abgestimmt, also koordiniert.
Querverweise: Feinmotorik
- Grobmotorik
Moyamoya-Syndrom
syn. Moyamoya-Erkrankung
Krankheit der Gehirngefäße, bei der es zunächst zu einer fortschreitenden Verengung oder einem Verschluss von Hirnarterien (i.d.R. der inneren Halsschlagader und angrenzenden Gefäßen) kommt, die zu einer relativen Blutarmut im Gehirn führt. In der Folge bilden sich viele kleine Blutgefäße als Umgehungskreisläufe aus, die mit bildgebenden Verfahren (Angiographie) wie kleine Wölkchen / Rauchschwaden (jap. moya moya) aussehen. Krankheitszeichen sind Kopfschmerzen, Transitorische ischämische Attacken (TIA), Schlaganfälle, Hirnblutung und Epilepsie.
MRT
syn. Kernspintomographie
Abkürzung für Magnetresonanztomographie, eine sehr genaue, strahlenfreie Untersuchungsmethode zur Darstellung von Strukturen im Inneren des Körpers
Querverweise: Magnetresonanztomographie
mTOR-Inhibitor
syn. mTOR-Hemmer, engl.: mechanistic target of rapamycin inhibitor
Wirkstoff, der den mTOR-Signalweg hemmt, welcher eine maßgebliche Rolle im Zellzyklus spielt; mTOR ist eine bei allen Säugetieren vorkommene Kinase, d. h. ein körpereigenes Enzym. Es reguliert auf zentraler Ebene verschiedene Prozesse und steuert den Zellstoffwechsel sowie Wachstum, Reifung und Vermehrung von Zellen.
Mukoepidermoidkarzinom
seltener bösartiger Tumor der Speicheldrüsen
Mukositis
Entzündung der Schleimhaut (Mukosa). Schleimhäute sind Gewebe, welche die inneren Organe auskleiden und beispielsweise in Nase, Mund, Magen und Darm zu finden sind.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Mukositis ist eine häufige Nebenwirkung bei der Behandlung mit Zytostatika (besonders Methotrexat), seltener bei manchen Formen der Strahlentherapie. Je nach Ausprägung kann sie zu Schleimhautablösungen, Schmerzen, Schluckstörungen und dadurch zu verminderter Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme führen und muss entsprechend behandelt werdern. Gegebenenfalls muss bei der nächsten Zytostatikagabe auch die Dosis des verantwortlichen Zytostatikums vermindert werden.
Querverweise: Strahlentherapie
- Zytostatikum
multifokal
an mehreren Stellen auftretend;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Tumorerkrankungen können mit mehreren Tumoren in unterschiedlichen Körperregionen auftreten: einerseits z.B. durch eine unabhängige, gleichzeitige Tumorentstehung in unterschiedlichen Körperregionen (z.B. Neurofibrome bei Neurofibromatose), andererseits durch eine Metastasierung (z.B. Lungenmetastasen beim Osteosarkom).
Querverweise: Metastase
- Metastasierung
- Neurofibromatose
- Osteosarkom
Multiple endokrine Neoplasien
(Abk.: MEN) syn. MEN-Syndrom
seltene erbliche Erkrankungen, die mit Tumoren in mindestens zwei verschiedenen hormonproduzierenden (endokrine) Organen einhergehen (so genannte erbliche Krebs-Syndrome). Beim MEN-Syndrom werden drei Krankheitsformen unterschieden: MEN 1, MEN 2a und MEN2b.
MEN Typ 1 (auch Wermer-Syndrom genannt) ist durch Adenome der Hirnanhangsdrüse, der Nebenschilddrüse und durch Tumoren der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet. Bei MEN Typ 2a (Sipple-Syndrom) und MEN Typ 2b (Wagemann-Froboese-Syndrom) bilden sich häufig Tumoren in der Schilddrüse, den Nebenschilddrüsen und dem Nebennierenmark (Phäochromozytom). Es liegen je nach Typ unterschiedliche Gendefekte vor, die autosomal-dominant vererbt werden.
Querverweise: Adenom
- Gendefekte (vererbbare)
- Hormon
- Karzinom
- Hypophyse
- Neoplasie
- Phäochromozytom
- erbliche Krebssyndrome
- autosomal-dominant
Mutagene
chemische und physikalische Vorgänge, die die Erbinformation DNA schädigen und dadurch Genveränderungen (Mutationen) und in der Folge verschiedene Krankheitsbilder verursachen können (z.B. Schädigungen während der Embryonalentwicklung, Krebserkrankungen).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Sowohl zahlreiche Zytostatika als auch ionisierende Strahlen (z.B. Röntgenstrahlen, UV-Strahlen) gehören zu den Mutagenen.
Querverweise: ionisierende Strahlen
- Mutation
- Röntgenstrahlung
- Zytostatikum
- DNA
- UV-Strahlen
- Embryonalentwicklung
- Gen
Mutation
Veränderung des genetischen Materials; sie kann ohne erkennbare äußere Ursache entstehen (so genannte Spontanmutation) oder durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden (induzierte Mutation). Zu den äußeren Einflüssen zählen z. B. ionisierende Strahlen oder bestimmte chemische Substanzen (Mutagene). Sind Körperzellen betroffen, spricht man von einer somatischen Mutation, sind Keimzellen betroffen, von einer generativen Mutation. Somatische Mutationen sind nicht vererbbar, während generative Mutationen zu erblichen Schädigungen des Genträgers führen können. Je nach Ausmaß der Veränderung (einzelne oder mehrere Gene, größere Chromosomenabschnitte oder komplette Chromosomen) unterscheidet man Punkt- und Blockmutationen sowie numerische und strukturelle Chromosomenaberrationen.
Querverweise: Chromosomenaberration
- Gen
- Keimzellen
- Mutagene
- Chromosom
- ionisierende Strahlen
mutistisch
syn. stumm
stumm, wortkarg; den Mutismus betreffend: Mutismus (lat. von Stummheit) ist eine Kommunikationsstörung, die nicht auf einem Defekt der Sprechorgane oder des Gehörs beruht. Ursache und Ausprägung (teilweises oder vollständiges Schweigen) können unterschiedlich sein. Häufig tritt der Mutismus in Verbindung mit einer Sozialphobie auf.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Mutismus kann Folge einer neurologischen Erkrankung sein und sich in Sprach- und Sprechdefiziten äußern.
MYCN
steht für MYCN-Onkogen, einem krebserzeugenden Gen, das sich in verschiedenen Tumorarten feststellen lässt, zum Beispiel bei manchen Neuroblastomen und Medulloblastomen
Querverweise: MYCN-Onkogen
MYCN-Amplifikation
Vervielfältigung des MYCN-Onkogens, eines krebserzeugenden Gens, das sich in verschiedenen Tumorarten feststellen lässt (zum Beispiel manchen Neuroblastomen und Medulloblastomen); eine Amplifikation von Onkogenen (wie MYCN) steht mit der Entstehung und/oder Ausbreitung mancher Tumorerkrankungen in Zusammenhang. Tumorzellen mit dem MYCN-Onkogen sind besonders widerstandsfähig (resistent) gegen Chemo- und Strahlentherapie.
Querverweise: Genamplifikation
- MYCN-Onkogen
- Neuroblastom
- Medulloblastom
- Amplifikation
MYCN-Onkogen
syn. Onkogen n-myc
krebserzeugendes Gen; seine Aktivierung führt dazu, dass sich Zellen ungebremst vermehren und der natürliche Zelltod (Apoptose) verhindert wird; das MYCN-Onkogen lässt sich in verschiedenen Tumorarten feststellen, zum Beispiel bei manchen Neuroblastomen und Medulloblastomen. Tumorzellen mit dem MYCN-Onkogen sind besonders widerstandsfähig (resistent) gegen Chemo- und Strahlentherapie.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Patienten mit einem Neuroblastom lässt sich anhand der Aktivität des MYCN-Onkogens die Bösartigkeit des Tumors abschätzen: Ein aktives MYCN-Onkogen, sichtbar durch eine entsprechende Vervielfältigung des Gens (Genamplifikation), geht mit einer ungünstigen Prognose für den Patienten einher.
Querverweise: Apoptose
- Gen
- Genamplifikation
- Onkogen
- Prognose
- Zelle
- Neuroblastom
Mycoplasma pneumoniae
Bakterium; Erreger einer bestimmten Form der Lungenentzündung (atypische Pneumonie) und anderer Infektionen im Gesichts- und Kopfbereich; Infektionen mit Mycoplasma pneumonia sind hochansteckend.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Infektionen mit Mycoplasma pneumoniae können Blutarmut (hämolytische Anämie) verursachen und das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.
Myeloblasten
frühe Vorläuferzellen der Granulozyten, einer Unterform der weißen Blutzellen (Leukozyten)
Querverweise: Granulozyten
- Leukozyten
myelodysplastisches Syndrom
(Abk.: MDS)
bei Kindern sehr seltene Erkrankung des blutbildenden Systems im Knochenmark; führt ähnlich einer Leukämie zu einer Störung der Blutbildung und infolgedessen zu Anämie, erhöhter Blutungsneigung und/oder Infektanfälligkeit. Die Erkrankung geht fast immer in eine akute myeloische Leukämie (AML) über.
Querverweise: akute myeloische Leukämie
- Anämie
- Knochenmark
- Leukämie
Myelofibrose
(Abk.: MF) syn. Osteomyelofibrose
seltene, chronische Erkrankung des Knochenmarks, bei der das blutbildende Knochenmark (lat. Myelo) durch Bindegewebe ersetzt wird und infolgedessen verfasert (lat. Fibrose). Die fortschreitende Verfaserung des Knochenmarkgewebes führt zu einer gestörten Blutbildung. Die Myelofibrose kann entweder als primäre Myelofibrose (PMF) oder als sekundäre Myelofibrose auftreten. Die PMF (auch Osteomyelofibrose, OMF, genannt) entsteht neu (de novo), d.h. ohne direkte Vorerkrankung. Die genauen Ursachen sind noch unbekannt. Eine sekundäre Myelofibrose kann z.B. infolge von Infektionen, ionisierenden Strahlen oder als Folge einer anderen Erkrankung (wie Polycythaemia vera (PV), Essentielle Thrombozythämie (ET), Hodgkin-Lymphom) entstehen. Sie kommt i.d.R. bei älteren Menschen vor.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die primäre Myelofibrose kann sich in ca. 20 % der Fälle zu einer akuten myeloischen Leukämie (AML) oder zu einem myelodysplastischen Syndrom (MDS) entwickeln.
Querverweise: Knochenmark
- ionisierende Strahlen
- akute myeloische Leukämie
- myelodysplastisches Syndrom
Myeloproliferative Neoplasie
(Abk.: MPN)
Myeloproliferative Neoplasien (MPN) sind seltene bösartige Knochenmarkerkrankungen (Ort der Blutbildung) mit langsamem Verlauf. Das Spektrum der möglichen Beschwerden der Erkrankungen ist vielfältig. Zu den häufigsten MPN zählen die chronische myeloische Leukämie (CML), die essentielle Thrombozythämie (ET), die Polyzythämia vera (PV) und die primäre Myelofibrose (PMF). Bei Kindern und Jugendlichen sind MPN extrem selten.
Querverweise: Neoplasie
Myelozyten
Vorstufen der Granulozyten im Knochenmark; teilweise noch teilungsfähig
Querverweise: Granulozyten
- Knochenmark
Mykosen
durch Pilze verursachte Infektionskrankheiten;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Der so genannte Mundsoor, verursacht durch den Hefepilz Candida albicans, ist eine häufige Infektion immunsupprimierter Patienten. Während einer Zytostatikabehandlung empfiehlt sich deshalb die prophylaktische Behandlung (Mundspülungen) mit so genannten Antimykotika.
Querverweise: Antimykotikum
- Immunsuppression
- Infektion
- Prophylaxe
- Zytostatikum
Mykostatika
syn. Antipilzmittel
Arzneimittel, die zur Vorbeugung oder Behandlung von Infektionen eingesetzt werden, die durch Pilze verursacht werden (Mykosen)