Glossar
Zuletzt geändert: 10.04.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e100528
Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.
radioaktiv
Als radioaktiv werden Substanzen mit instabilen Atomkernen bezeichnet, die sich spontan unter Abgabe von Energie umwandeln. Die frei werdende Energie wird als ionisierende Strahlung (energiereiche Teilchen und/oder Gammastrahlung) abgegeben.
Querverweise: Atom
- Diagnostik
- Gammastrahlung
- Strahlentherapie
- DNA
- ionisierende Strahlen
- radioaktive Strahlung
radioaktive Strahlen
Strahlung, die durch den Zerfall (Kernzerfall) radioaktiver Substanzen entsteht; siehe "radioaktive Strahlung"
Querverweise: radioaktiv
- ionisierende Strahlen
- radioaktive Strahlung
radioaktive Strahlung
Strahlung, die durch den Zerfall (Kernzerfall) radioaktiver Substanzen entsteht. Es handelt sich um Substanzen mit instabilen Atomkernen, die sich spontan unter Abgabe von Energie umwandeln. Die frei werdende Energie wird als ionisierende Strahlung (energiereiche Teilchen und/oder Gammastrahlung) abgegeben.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Sowohl im Rahmen der Diagnostik (Röntgendiagnostik) als auch bei der Strahlentherapie von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen werden die Eigenschaften radioaktiver Strahlung in unterschiedlichen Dosierungen und Verabreichungsformen/-techniken genutzt. Die Wirkung der Strahlentherapie beruht darauf, dass sie DNA-Schäden in den Tumorzellen verursacht und diese dadurch vernichtet. Radioaktive Strahlung kann aber auch mutagene Wirkung haben, also zu Genveränderungen (Mutationen) mit entsprechenden Folgen (Krankheiten wie Krebs, Störung der Embryonalentwicklung) führen.
Querverweise: Strahlentherapie
- DNA
- Mutagene
- ionisierende Strahlen
- Gammastrahlung
- Diagnostik
- Atom
Radioaktivität
Eigenschaft von physikalisch instabilen Nukliden, spontan durch Umwandlung ihres Atomkerns Strahlung (Röntgenstrahlung) auszusenden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Sowohl im Rahmen der Diagnostik (Röntgendiagnostik) als auch bei der Strahlentherapie von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen werden die Eigenschaften radioaktiver Strahlung in unterschiedlichen Dosierungen und Verabreichungsformen/-techniken genutzt. Die (u.a. dosisabhängig) ausgelösten DNA-Schäden, die die Wirkung der Strahlentherapie ausmachen, können allerdings auch mutagene Effekte haben.
Querverweise: Atom
- Desoxyribonukleinsäure
- Diagnostik
- Mutagene
- Nuklid
- Strahlentherapie
Radiologe
Facharzt für Röntgen- und Strahlentherapie
Querverweise: Kinderradiologe
Radiologie
syn. Strahlenheilkunde
medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Wissenschaft und Lehre der Nutzbarmachung bestimmter Strahlungsarten in der Forschung, Diagnostik und Behandlung von Krankheiten befasst
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Radiologen gehören zum Behandlungsteam von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen.
Randomisierung
(statistische) Zufallsverteilung von Patienten auf Behandlungs- und Kontrollgruppen bei einer Studie. Durch die strikte Zufallsverteilung sollen systematische Fehler bei der Auswertung von Therapiestudien ausgeschaltet werden.
Querverweise: Therapieoptimierungsstudie
Rasselgeräusche
Atmungsgeräusche im Bereich der Bronchien, die beim Abhorchen (i.d.R. mit einem Stethoskop) der im Körper entstehenden Geräusche und Töne feststellbar sind
REAL-Klassifikation
internationales System zur Einteilung der malignen Non-Hodgkin-Lymphome nach zytologischen und immunologischen Kriterien. REAL ist die Abk. für (engl.) „Revised European American Lymphoma“classification (revidierte europäisch-amerikanische Lymphomklassifikation);
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: wird neben der in Europa gebräuchlichen Kiel-Klassifikation und der WHO-Klassifikation als System zur Einteilung der malignen Non-Hodgkin-Lymphome im Kindes- und Jugendalter verwendet
Querverweise: immunologisch
- Kiel-Klassifikation
- WHO-Klassifikation
- Zytologie
Referenzzentrum
syn. Referenzeinrichtung
beurteilt erneut das von den behandelnden Kliniken eingesandte Material wie Tumorproben, Zellmaterial, Bildmaterial. Aufgrund der Seltenheit der einzelnen Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ist die Unterstützung bei der Diagnose durch Referenzeinrichtungen angezeigt.
Querverweise: Diagnose
Hauptinformationsseite:
Referenzlabore und -pathologien der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie
Reflux
syn. Gastroösophagealer Reflux (GÖR)
Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Ösophagus)
refraktär
nicht beeinflussbar, nicht erregbar; eine refraktäre Erkrankung lässt sich durch sonst wirksame Therapien nicht erfolgreich behandeln.
Regression
Rückbildung von Gewebe
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Rückbildung von Tumoren unter Therapie; vereinzelt können sich Tumoren (z. B. Retinoblastome, Neuroblastome des frühen Säuglingsalters) auch spontan, d.h. ohne Behandlung, zurückbilden (sog. Spontanregression)
Querverweise: Retinoblastom
- Neuroblastom
Rehabilitation
(Abk.: REHA)
medizinische, soziale, psychosoziale und berufliche Maßnahmen nach einer Erkrankung zur Wiedereingliederung in Gesellschaft, Beruf und Privatleben, die u. a. die Wiederherstellung von Fähigkeiten durch Übungsbehandlung, Prothesen und / oder apparative Hilfsmittel umfassen können
rektal
den Enddarm (Rektum) betreffend
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Medikamente in Zäpfchenform werden rektal verabreicht. Manche Tumoren im Bereich der inneren Geschlechtsorgane lassen sich im Rahmen einer rektalen Untersuchung tasten.
Querverweise: Tumor
Remission
vorübergehende oder dauerhafte Abnahme oder Verschwinden der Krankheitszeichen der Krebserkrankung.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Als komplette Remission oder Vollremission wird ein Zustand nach einer Krebstherapie bezeichnet, der eine Feststellung von Krankheitszeichen mit den üblichen Methoden nicht mehr ermöglicht. Unter einer partiellen Remission oder Teilremission versteht man in der Kinderkrebsheilkunde eine deutliche Besserung der klinischen Befunde und des Allgemeinzustands des Patienten.
renales Fanconi-Syndrom
syn. De-Toni-Debré-Fanconi-Syndrom
Nierenerkrankung, die mit einem Verlust wichtiger Nährstoffe (zum Beispiel Glucose, Aminosäuren, Mineralien wie Phosphat, Calcium, Kalium) über die Urinausscheidung einhergeht. Ursache ist der gestörte Rücktransport (Rückresorption) dieser Nährstoffe aus dem Primärharn. In der Folge kommt es zu Mangelzuständen im Körper, die u.a. mit neurologischen Störungen, Unterzuckerung und/oder Knochenstoffwechselstörungen (mit ungenügender Mineralisation bzw. Demineralisation der Knochen, Knochenerweichung) einhergehen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Erkrankung kann erblich bedingt sein, sie kann aber zum Beispiel auch durch nierenschädigende Medikamente (wie bestimmte Zytostatika) hervorgerufen werden.
Querverweise: Glukose
- Phosphat
- Kalium
- Calcium
- Zytostatika
- Primärharn
- Urin
Reparaturgen
Gen, das für die Beseitigung von schadhaften Veränderungen der DNA-Struktur in einer Zelle, also eines genetischen Defekts, zuständig ist. Die von DNA-Reparaturgenen kodierten Reparaturenzyme sorgen dafür, dass die fehlerhaften Sequenzen aus der DNA entfernt und durch korrekte Sequenzen ersetzt werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Schäden in der DNA können auch im gesunden Organismus spontan im Verlauf der DNA-Vervielfältigung (Replikation) oder durch die Einwirkung mutagener Substanzen, extremer Wärme oder ionisierender Strahlung verursacht werden. Wenn die DNA-Reparatur-Mechanismen einer Zelle nicht funktionieren, kann Krebs entstehen.
Querverweise: DNA
- Enzym
- Gen
- ionisierende Strahlen
- Mutagene
- Zelle
- Gendefekte (vererbbare)
Resektion
chirurgisches Herausschneiden von kranken Organ- oder Körperteilen
Resilienz
syn. Widerstandsfähigkeit, innere Stärke
Seelische Widerstandskraft einer Person gegenüber den Anforderungen des Lebens und ganz besonders bei schwierigen Lebenssituationen, Personen mit einer hohen Resilienz nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand, können auch sehr belastende (wie traumatische) Situationen bewältigen, ihr Verhalten an Veränderungen anpassen und flexibel auf Herausforderungen reagieren.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Wenn sich Kinder unter sehr schwierigen sozialen Verhältnissen (Armut, psychisch kranke Eltern) oder nach der Erfahrung einer Krebserkrankung zu erfolgreichen, selbstbewussten Erwachsenen entwickeln
Resistenz
hier: Unempfindlichkeit von Krebszellen gegenüber bestimmten zellwachstumshemmenden Medikamenten (Zytostatika)
Querverweise: Zytostatika
- Zytostatikaresistenz
Resorption
Mit dem Begriff Resorption bezeichnet man einen Prozess, bei dem körpereigene oder -fremde Stoffe durch biologische Systeme wie Zellen, Gewebe oder Organe, aufgenommen werden. Häufig ist damit die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen aus dem Darm in das Blut gemeint.
Ressourcen
Vorhandene Fähigkeiten, Fertigkeiten, Eigenschaften und sozial-wirtschaftliche Rahmenbedingungen einer Person/Familie, um das Leben zu bewältigen. (franz. la ressource Mittel, Quelle) Im psychosozialen Bereich greift man auf die Ressourcen einer Person oder Familie zurück, um deren Verhaltensmöglichkeiten oder Problemlösefähigkeiten zu verbessern. Die Person/Familie kann dadurch Lebensanforderungen (insbesondere Krisen) besser bewältigen und ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ziele besser verfolgen. So können Gesundheit und Wohlbefinden erhalten oder wiederhergestellt werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ein tragfähiges soziales Netz und eine offene Kommunikation können für Familien mit einem krebskranken Kind/Jugendlichen wichtige Ressourcen sein.
Querverweise: Ressourcenorientierte Methoden
Ressourcenorientierte Methoden
Im psychosozialen Bereich eingesetzte Methoden zur Stärkung von Personen oder Systemen wie einer Familie Psychosoziale MitarbeiterInnen unterstützen Menschen in schwierigen Lebenssituationen, indem sie das Bewusstmachen eigener Möglichkeiten fördern, zu deren Nutzung anregen und neue Bewältigungsstrategien vermitteln.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Person, die bereits eine Entspannungsmethode beherrscht, wird dazu ermutigt, diese in einer Situation hoher Belastung auch zu nutzen.
Querverweise: Ressourcen
Retikulozyten
syn. Proerythrozyten
junge, noch unreife, aber bereits kernlose Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten); sie gehen im Knochenmark aus kernhaltigen Vorstufen der Erythrozyten hervor und reifen, nach ihrer Auswanderung in das Blut, zu Erythrozyten heran.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Retikulozyten enthalten, im Gegensatz zu Erythrozyten, noch Reste von Zellorganellen und RNA, die mit bestimmten Färbemethoden lichtmikroskopisch nachweisbar sind. Auf diese Weise lässt sich der Anteil der Retikulozyten (bzw. des Retikulozytenhämoglobins) im Blut bestimmen. Er dient als wichtiges Diagnosekriterium bei der Unterscheidung der Anämieformen: Bei einer so genannten hämolytischen Anämie z.B. kommt es zu einer erhöhten Bildung von Erythrozyten im Knochenmark (Erythropoese) und infolgedessen zu einer krankhaften Erhöhung der Retikulozytenzahl, bei der aplastischen Anämie zu einer gedrosselten Erythropoese und somit zu einer Verminderung der Retikulozytenzahl.
Querverweise: Anämie
- Erythropoese
- Erythrozyten
- Hämoglobin
- Knochenmark
- Leukämie
- Zellorganell
- RNA
Retinoblastom
bösartiger Tumor der Augen-Netzhaut (Retina), der fast ausschließlich bei Kindern auftritt; insgesamt kommt das Retinoblastom im Kindes- und Jugendalter – mit 2 % aller Krebserkrankungen – selten vor. Es gibt erbliche und nicht-erbliche Formen der Erkrankung. Sowohl ein als auch beide Augen können betroffen sein (unilaterales bzw. bilaterales Retinoblastom). In sehr seltenen Fällen kann ein erbliches Retinoblastom auch gemeinsam mit einem Hirntumor (z. B. einem Pineoblastom) auftreten; in diesem Fall spricht man von einem trilateralen Retinoblastom.
Querverweise: Retinoblastomgen
- Hirntumor
Hauptinformationsseite:
Retinoblastom
Retinoblastomgen
Tumorsupressorgen mit dem Namen Rb1, das durch genetische Veränderung (Mutation) die Entwicklung des bösartigen Netzhauttumors (Retinoblastom) verursacht; es befindet sich auf dem langen Arm des Chromosoms 13.
Querverweise: Tumorsuppressorgen
- Retinoblastom
Retinsäure
syn. Vitamin-A-Säure
Retinsäuren spielen eine zentrale Rolle bei Zellwachstum und Zellentwicklung (Differenzierung) und haben somit auch Einfluss auf eine Vielzahl von Krankheiten. Bei bestimmten Tumoren werden sie als Medikamente eingesetzt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die 13-cis-Retinolsäure bewirkt bei Neuroblastomen unter anderem eine verminderte Zellteilung, die Ausreifung (Differenzierung) von Gewebe und eine verminderte Expression des MYCN-Onkogens. Der Einsatz von Retinsäure im Rahmen einer Erhaltungstherapie soll Krankheitsrückfällen vorbeugen.
Querverweise: Differenzierung
- Zelle
- Tumor
- Neuroblastom
- Genexpression
- MYCN-Onkogen
- Onkogen
Reye-Syndrom
Das Reye-Syndrom ist eine sehr seltene, aber lebensgefährliche Erkrankung, die zu Leber- und Hirnschäden führt. Es kann bei Kindern unter zwölf Jahren in Zusammenhang mit einer Virusinfektion auftreten, wenn das Schmerzmittel ASS (Acetylsalicylsäure) eingenommen wurde. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Symptome des Reye-Syndroms sind unter anderem heftiges Erbrechen, Unterzuckerung, Kopfschmerzen, zunehmender Apathie, später auch zu Verwirrtheit und Krampfanfälle. Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich verlaufen.
Rezeptor
spezialisierte Reiz aufnehmende Struktur des Organismus, die der Verständigung zwischen Organismus und Umwelt oder zwischen den Zellen eines Organismus dient. Hierzu zählen z.B. die Sinneszellen, die äußere Reize (wie Geruch, Geschmack, Licht, Farbe, Druck) aufnehmen und an das Nervensystem weiterleiten. Als Rezeptoren werden aber auch molekulare Strukturen (Proteine oder Proteinkomplexe) auf und in Körperzellen bezeichnet, die bestimmte Botenstoffe (z.B. Hormone, Neurotransmitter) ganz spezifisch binden und in die bzw. innerhalb der Zelle weiterleiten. Dieser Vorgang löst eine Reaktion in der Zelle aus, z.B. die Produktion einer chemischen Substanz oder die Teilung der Zelle (biochemische Signalprozesse).
Querverweise: Hormon
- Protein
- Zelle
- molekular
- Nervensystem
- Neurotransmitter
Rezeptorgen
Gen, dessen Produkt (z.B. Protein) an der Bildung eines zellulären Rezeptors beteiligt ist. Ein solcher Rezeptor kann sich z.B. auf oder in einer Zelle befinden und ganz spezifisch bestimmte Partikel (Moleküle) binden, die in die Zelle eingeschleust werden und dort biochemische Signalprozesse auslösen. Rezeptoren dienen der Verständigung zwischen Zellen eines Organismus beziehungsweise zwischen Organismus und Umwelt.
Querverweise: Gen
- Molekül
- Protein
- Rezeptor
- Zelle
Rezidiv
Rückfall, Wiederauftreten einer Erkrankung nach Heilung
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ein solider Tumor kann am gleichen Ort (Lokalrezidiv) oder auch an anderer Stelle rezidivieren. Je nachdem, in welchem zeitlichen Abstand zur Heilung ein Rezidiv auftritt, spricht man von einem Früh- oder Spätrezidiv. Auch Rezidive von Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter werden in Deutschland gemäß standardisierter Therapieoptimierungsstudien behandelt.
Rhabdomyosarkom
(Abk.: RMS)
häufigstes Weichteilsarkom im Kindes- und Jugendalter
Querverweise: Weichgewebesarkome
Rheuma
Oberbegriff für (rheumatische) Erkrankungen unterschiedlichen Ursprungs, die sich durch fließende, reißende und ziehende Schmerzen des Bewegungsapparates mit Funktionsbehinderungen und Steifigkeit der Gelenke bemerkbar machen und häufig mit systemischer Beteilung der Bindegewebe innerer Organe (z.B. Herz, Gefäße, Lunge, Leber, Darm, Zentralnervensystem) einhergehen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei manchen Krebserkrankungen (insbesondere Leukämien) treten Knochen- und Gelenkschmerzen auf, die unter Umständen zunächst als Zeichen rheumatischer Beschwerden (z. B. einer rheumatoiden Arthritis) fehlgedeutet und entsprechend behandelt werden.
Ribonukleinsäure
(Abk.: RNS, RNA) syn. ribonucleic acid (RNA) (englisch)
eine der zwei Nukleinsäurearten, die in allen lebenden Zellen vorkommen. Eine wesentliche Funktion der RNA ist die Umsetzung von genetischer Information in Proteine. Ribonukleinsäuren (RNA) sind Moleküle, die bei der Dekodierung der Desoxyribonukleinsäure (DNA) gebildet werden. Sie enthalten entweder die Information zur Bildung von Proteinen (so genannte messenger-RNA) oder üben andere Funktionen aus (so ist rRNA Bestandteil der Ribosomen, die t-RNA transportiert Aminosäuren zu den Ribosomen, wo die Proteinsynthese stattfindet); RNA unterscheidet sich von der DNA durch das Vorhandensein einer anderen Zuckereinheit und die Verwendung der Base Uracil anstelle von Thymin.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: siehe DNA
Querverweise: Aminosäure
- Base
- DNA
- Nukleinsäure
- Protein
- genetisch
Ribosom
Die Ribosomen sind die „Eiweißfabriken des Körpers“, die Eiweißbausteine (Aminosäuren) in einer bestimmten Abfolge verknüpfen anhand der Information, die in der Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) gespeichert ist. Ribosomen sind selber aus verschiedenen ribosomalen RNAs und Proteinen aufgebaut. Sie bestehen grundsätzlich aus einer kleinen und einer großen Untereinheit.
Ribosom
Die Ribosomen sind die „Eiweißfabriken des Körpers“, die Eiweißbausteine (Aminosäuren) in einer bestimmten Abfolge verknüpfen anhand der Information, die in der Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) gespeichert ist. Ribosomen sind selber aus verschiedenen ribosomalen RNAs und Proteinen aufgebaut. Sie bestehen grundsätzlich aus einer kleinen und einer großen Untereinheit.
ribosomal
Ribosomal bezieht sich auf alles, was mit Ribosomen und der Eiweißproduktion in Zellen zusammenhängt. Dies können die Struktur und Funktion der Ribosomen selbst, die Regulation der Eiweißherstellung oder die Erforschung ribosomaler Krankheiten umfassen.
Querverweise: Ribosom
Rickham-Reservoir
unter die Kopfhaut implantiertes, kleines Reservoir aus Kunststoff, das mit einem Liquor-gefüllten Hohlraum im Gehirn verbunden ist. Das Rickham-Reservoir erinnert in seiner Form an ein kleines Kissen. Es ist an seiner Unterseite über einen Schlauch (Ventrikelkatheter) mit einer der Hirnkammern (meist rechter Seitenventrikel) oder einem anderen, mit Nervenwasser (Liquor) gefüllten Hohlraum im Gehirn (z.B. Arachnoidalzyste) verbunden. Das Rickham-Reservoir (oder Ommaya-Reservoir, ein anderes Modell mit vergleichbarer Funktion) wird im Rahmen einer kurzen, neurochirurgischen Operation implantiert. An solch ein Reservoir kann ein Shuntsystem zur Behandlung eines Wasserkopfes oder ein Ventrikelkatheter angeschlossen werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Erforderlich sind (ventrikuläre) Zugänge wie das Rickham-Reservoir beispielsweise bei Hirntumoren, z.B. zur Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken (Ventrikelpunktion) oder zur kontrollierten Gabe von Medikamenten (wie Zytostatika, Antibiotika) in den Liquorraum. Ventrikuläre Zugänge werden u.U. auch im Rahmen der Diagnostik und Behandlung von Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphomen eingesetzt.
Querverweise: Liquor
- Ventrikelkatheter
- Non-Hodgkin-Lymphom
- Hirntumor
- Zytostatika
- Hirnventrikel
- Leukämie
- Neurochirurgie
- Antibiotika
- Ventrikelpunktion
- Shunt
- Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
- Wasserkopf
Hauptinformationsseite:
Hirntumoren - Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS)
Ringelröteln
syn. Erythema infectiosum, fünfte Krankheit
ansteckende Krankheit, die durch das Parvovirus B19 ausgelöst wird. Meist verläuft die Infektion ohne schwere Krankheitszeichen. Viele Kinder haben für circa 10 Tage eine typischen Hautausschlag mit zunächst rötlich-bläulicher Verfärbung der Wangen und später auch der Ober- und Unterarem sowie des Rumpfes mit münzgrßen, ringförmigen Flecken, die oft landkartenartige Figuren bilden. Es gibt keine Impfung und eine Therapie ist meist nicht notwendig.
Querverweise: Virus
- Infektion
RNA
syn. Ribonukleinsäure, RNS (deutsche Abkürzung)
Abkürzung für Ribonukleinsäure, eine der beiden Nukleinsäuren, die in jeder lebenden Zelle vorkommen. Eine wesentliche Funktion ist die Umsetzung der genetischen Information in Proteine. Ribonukleinsäuren (RNA) sind Moleküle, die bei der Dekodierung der Desoxyribonukleinsäure (DNA) gebildet werden. Sie enthalten entweder die Information zur Bildung von Proteinen (so genannte messenger-RNA) oder üben andere Funktionen aus (so ist rRNA Bestandteil der Ribosomen, die t-RNA transportiert Aminosäuren zu den Ribosomen, wo die Proteinsynthese stattfindet). Die RNA ist ähnlich aufgebaut wie die DNA.
Querverweise: Aminosäure
- Nukleinsäure
- Protein
- Zelle
- genetisch
- DNA
Röntgenstrahlung
energiereiche, elektromagnetische Strahlung, entdeckt von W. C. Röntgen 1895; Röntgenstrahlung kann Materie zum Teil durchdringen, so dass u. a. Einblicke in das Innere des menschlichen Körpers möglich werden.
Da Röntgenstrahlen ionisierend wirken (ionisierende Strahlen), können sie auch Materie verändern, also z. B. Zellen schädigen und ggf. Krebs verursachen. Röntgenstrahlen haben eine höhere Energie als UV-Strahlen; sie entstehen durch hochenergetische Elektronenprozesse, die technisch z. B. in Röntgenröhren erzeugt werden. In der Diagnostik werden Röntgenstrahlen zur Untersuchung von bestimmten Körperregionen eingesetzt. Je nach Art des durchstrahlten Gewebes wird die Strahlung unterschiedlich stark abgefangen (absorbiert) und auf einer Filmplatte als zweidimensionales Bild dargestellt. Da jede Röntgenuntersuchung mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden ist, müssen besonders empfindliche Körperteile (wie Keimdrüsen) geschützt werden. Im Rahmen der Röntgentherapie (z. B. Strahlentherapie) wird sehr energiereiche Röntgenstrahlung genutzt, um Tumorzellen abzutöten.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen der bildgebenden Diagnostik von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen werden die Eigenschaften der Röntgenstrahlung z. B. bei der Röntgenaufnahme und der Computertomographie eingesetzt, um tumorbedingte Veränderungen von Organ- und Gewebestrukturen sichtbar zu machen und Tumorherde genau zu lokalisieren.
Querverweise: Computertomographie
- Diagnostik
- Keimdrüsen
- UV-Strahlen
- ionisierende Strahlen
- elektromagnetisch
Hauptinformationsseite:
Röntgenuntersuchung
Röntgenuntersuchung
bildgebendes Verfahren, das durch Anwendung von Röntgenstrahlen Organe bzw. Organteile sichtbar macht.
Querverweise: Röntgenstrahlung
Hauptinformationsseite:
Röntgenuntersuchung
Röteln
syn. Rubella
durch das Rötelnvirus (Rubivirus) ausgelöste Infektionskrankheit, die, sofern keine Impfung vorliegt, v. a. im Kindesalter auftritt; die Erkrankung hinterlässt lebenslange Immunität. Zu den Krankheitszeichen gehören Hautausschlag in Gesicht und am Körper, Fieber und Lymphknotenschwellungen; bei älteren Patienten können weitere Symptome hinzukommen. Etwa die Hälfte der Erkrankungen verläuft ohne Symptome. Sehr gefährlich ist eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft, da sie zu schweren Fehlbildungen des Kindes und zu Fehlgeburten führen kann. Die Behandlung besteht in der Linderung der Krankheitssymptome (symptomatische Therapie). Eine vorbeugende Lebendimpfung ist verfügbar.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei immungeschwächten Patienten (z. B. infolge Krebserkrankung und -therapie) kann eine Rötelninfektion lebensgefährlich sein. Die Rötelnerkrankung ist eine der Ursachen für einen erworbenen Mangel an weißen Blutzellen (erworbene Neutropenie)
Querverweise: Infektion
- Virus
- Lebendimpfstoff
- Impfung
Rückenmark
syn. Medulla spinalis
Teil des Zentralnervensystems; seine Hauptaufgabe ist die Nachrichtenvermittlung zwischen Gehirn und anderen Körperorganen. Das Rückenmark wird von den drei Rückenmarkshäuten und dem knöchernen Wirbelkanal schützend umhüllt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Tumoren des Zentralnervensystems können auch das Rückenmark betreffen.
Querverweise: Zentralnervensystem
Hauptinformationsseite:
Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)