Glossar

Zuletzt geändert: 10.04.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e100528

Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.

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Kachexie syn. Auszehrung
starke Abmagerung
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: häufige Komplikation einer Krebserkrankung bzw. ihrer Behandlung (insbesondere Chemotherapie), die u.U. vorübergehend eine künstliche (z.B. parenterale) Ernährung erforderlich macht
Querverweise: Chemotherapie - parenteral

Kalium (Abk.: K)
für den Menschen lebensnotwendiger Mineralstoff; spielt eine wichtige Rolle u.a. bei der Erregbarkeit / Reizleitung der Nerven, für die Funktion von Muskelzellen, das Gleichgewicht des Wasserhaushalts im Körper und die Regulation des Blutdrucks. Kalium ist an den physiologischen Abläufen jeder Zelle beteiligt. Es gehört zu den wichtigsten Elektrolyten der Körperflüssigkeit. Seine Gesamtkonzentration wird in der Regel im Blut nachgewiesen.
Querverweise: Elektrolyt - Nervenzellen - Zelle

kanzerogen
Krebs erzeugend
Querverweise: Kanzerogen - Kanzerogenität

Kanzerogen
Substanzen oder Faktoren, die Krebs erzeugend wirken oder die Krebsentstehung fördern können. Dazu gehören z.B. bestimmte chemische Substanzen, physikalische Faktoren (v.a. ionisierende Strahlen, Alpha-, Beta-, Gammastrahlen, Röntgenstrahlen, bestimmte Anteile der Ultraviolett-Strahlen) und bestimmte Viren.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Behandlung mit manchen Zytostatika und die Strahlentherapie können langfristig zu einer zweiten Krebserkrankung (Zweitmalignom) führen. Diese Nebenwirkung wird als kanzerogen bezeichnet.
Querverweise: Röntgenstrahlung - Strahlentherapie - Zytostatika - ionisierende Strahlen - Ultraviolett-Strahlen - Viren

Kanzerogenität
krebserzeugende Wirkung

Kapillare syn. Haargefäße
feinste Blutgefäße (lat. capillus = Haar) im Körper. In den Kapillaren werden Nährstoffe und der Sauerstoff aus dem Blut an das Gewebe abgegeben und Abfallprodukte und Kohlendioxid aus dem Gewebe in das Blut aufgenommen und abtransportiert.

kaposiforme Hämangioendotheliom (Abk.: KHE)
Das kaposiforme Hämangioendotheliom (KHE) ist ein seltener, lokal aggressiv wachsender Gefäßtmor. Die Bezeichnung leitet sich von der Ähnlichkeit des Gewebes mit dem Kaposi-Sarkom ab. Es tritt üblicherweise im Säuglings- oder frühen Kindesalter auf. Aber auch bei älteren Kindern und Erwachsenen sind KHE zu finden.

kardio- syn. kard-; kardia-
Wortteil mit den Bedeutungen (1) Herz oder (2) Magenmund

Kardiologie
Kardiologie ist die Lehre vom Herzen, die sich mit dessen Strukturen und Funktionen im Organismus sowie mit seinen Erkrankungen und deren Behandlung befasst.

kardiotoxisch
die Herzfunktion schädigend
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Zytostatika haben Nebenwirkungen, die langfristig die Herzfunktion schädigen können (z.B. Doxorubicin). Deshalb muss diese während und nach einer solchen Behandlung regelmäßig kontrolliert werden, z.B. mittels Elektrokardiographie (EKG) oder Echokardiographie.
Querverweise: Echokardiographie - Elektrokardiographie - Zytostatikum

Karnofsky-Index
In der Kinderkrebsheilkunde gebräuchliche Klassifikation zur Festlegung der Leistungsfähigkeit eines Patienten.

Karzinogen syn. Kanzerogen
Substanzen oder Faktoren, die krebserzeugend wirken oder die Krebsentstehung fördern können; Hierzu zählen z.B. bestimmte chemische Substanzen, physikalische Faktoren (v.a. ionisierende Strahlen, Alpha-, Beta-, Gammastrahlen, Röntgenstrahlen, bestimmte Anteile der Ultraviolett-Strahlung) und bestimmte Viren.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Behandlung mit manchen Zytostatika und die Strahlentherapie können langfristig zu einer zweiten Krebserkrankung (Zweitmalignom) führen. Diese Nebenwirkung wird als kanzerogen bezeichnet.
Querverweise: ionisierende Strahlen - Karzinom - Strahlentherapie - Virus - Zytostatikum - Ultraviolett-Strahlen

Karzinogenese syn. Kanzerogenese
schrittweise Entstehung von Krebserkrankungen (in zeitlicher wie ursächlicher Hinsicht)

Karzinom
bösartiger Tumor, der aus entartetem Epithelgewebe (z. B. Haut, Schleimhäuten, Drüsengewebe) entsteht;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Karzinome kommen bei Kindern und Jugendlichen selten vor; sie machen etwa 1 % aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus.
Querverweise: Epithelgewebe

Katecholamine
Sammelbegriff für die körpereigenen Substanzen Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin, die als Botenstoffe (Hormone) des sympathischen Nervensystems eine anregende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben (sie führen zu einer Steigerung von Herzfrequenz und Blutdruck); Katecholamine werden in den Nebennieren und im Nervensystem gebildet. Es gibt auch künstlich hergestellte Katecholamine, die als Arzneistoffe verwendet werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Patienten mit einem Neuroblastom werden Katecholamine häufig unkontrolliert von den Tumorzellen gebildet. In der Folge sind die Katecholamin-Abbauprodukte Vanillin- und Homovanillinmandelsäure im Urin erhöht nachweisbar. Katecholamine beziehungsweise deren Abbauprodukte können aus diesem Grund als so genannte Tumormarker zu Diagnosezwecken genutzt werden.
Querverweise: Dopamin - Homovanillinmandelsäure - Hormon - sympathisches Nervensystem - Tumormarker - Urin - Vanillinmandelsäure - Neuroblastom

Katheter
röhren- oder schlauchförmiges, starres oder biegsames Instrument zum Einführen in Hohlorgane, Gefäße oder bestimmte Körperhöhlen (z. B. Blase), z. B. zwecks Untersuchung, Spülung, Drainage, Probengewinnung, Überwachung von Körperfunktionen oder zur Verabreichung von Medikamenten
Querverweise: Blasenkatheter - zentraler Venenkatheter - Drainage

Katheterverweilsystem syn. venöser Verweilkatheter, zentraler Venenkatheter
dauerhaft angelegter Katheter
Querverweise: Katheter - Vene - venös - zentraler Venenkatheter
Hauptinformationsseite: Katheterimplantation

Kavernom syn. Haemangioma cavernosum
gutartige Missbildung von Blutgefäßen (Hämangiom). Kann prinzipiell in allen Geweben vorkommen, von klinischer Bedeutung ist ein Kavernom jedoch vor allem im Bereich von Gehirn und Rückenmark. Dort kann es z.B. zu Hirnblutungen, epileptischen Anfällen oder neurologischen Ausfallerscheinungen (wie Lähmungen) führen.
Querverweise: Hämangiom - Gehirn - Rückenmark - Epilepsie - neurologisch

Keimbahn
Bezeichnung für jene (Abfolge von) Zellen, die im Dienste der direkten Weitergabe der Erbsubstanz stehen, d.h. aus denen im Laufe der Individualentwicklung die Keimzellen (Eizellen und Spermien) entstehen; die Keimbahn beginnt mit der befruchteten Zelle (Zygote) und führt über die Bildung von Urkeimzellen zur Bildung der für die Fortpflanzung zuständigen Geschlechtsdrüsen (Keimdrüsen) und letztlich der Keimzellen. Hingegen werden jene Zelllinien, die von der Keimbahn abzweigen und sich zu Körperzellen entwickeln, als Soma bezeichnet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Keimzelltumoren entstehen aus entarteten Zellen der Keimbahn. Darüber hinaus sind die Zellen der Keimbahn auch deshalb von Bedeutung, weil Genveränderungen (Mutationen) in der Keimbahn (anders als somatische Mutationen) an die Nachkommen weitergegeben werden.
Querverweise: Keimdrüsen - Keimzellen - Mutation - Zelle - Keimzelltumor - somatische Mutation

Keimbahnmutation syn. konstitutionelle Mutation
Mutation, die in den weiblichen oder männlichen Keimzellen (Eizellen bzw. Spermien) auftritt und auf diese Weise an die Nachkommen vererbt werden kann; bei einer Keimbahnmutation sind i. d. R. alle Körperzellen des Nachkommen von der Veränderung betroffen. Im Unterschied dazu entstehen "somatische" Mutationen in Körperzellen außerhalb der Keimbahn und werden nicht weitervererbt.
Querverweise: Keimbahn - Keimzellen - Mutation - somatische Mutation

Keimblatt
Als Keimblätter bezeichnet man die drei in der frühen Embryonalentwicklung entstehenden Zellschichten (Ektoderm, Entoderm und Mesoderm), von denen sich sämtliche in der Organ- und Gewebeentwicklung entstehenden Strukturen des Embryos ableiten.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Embryonale Tumoren können u.a. aus entartetem Gewebe der Keimblätter entstehen.
Querverweise: Ektoderm - embryonal - Entoderm - Mesoderm - Embryonalentwicklung

Keimdrüsen syn. Geschlechtsdrüse
Drüsen, die die männlichen und weiblichen Keimzellen hervorbringen (Eierstöcke bei der Frau, Hoden beim Mann)
Querverweise: Keimzellen

Keimzellen syn. Gameten
reife Zellen, die zur geschlechtlichen Befruchtung fähig sind (Eizellen bei der Frau, Samenzellen beim Mann)
Querverweise: Zelle

Keimzelltumor
embryonaler, solider Tumor, der aus entarteten Stammzellen und Vorläuferzellen der Keimdrüsen während der Entwicklung des Menschen im Mutterleib oder danach entsteht; Keimzelltumoren kommen v. a. im Steißbeinbereich, in den Eierstöcken, den Hoden oder im Zentralnervensystem vor. Am häufigsten sind Keimzelltumoren bei Säuglingen und Kindern bis zum 1. Lebensjahr; sie machen knapp 4 % aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus.
Querverweise: embryonal - Keimdrüsen - Keimzellen - Stammzellen - Tumor - Zentralnervensystem - solider Tumor

Kernspintomographie (Abk.: MRT) syn. Magnetresonanztomographie
bildgebendes Verfahren; sehr genaue, strahlenfreie Untersuchungsmethode zur Darstellung von Strukturen im Inneren des Körpers. Mit einer Kernspintomographie lassen sich Schnittbilder des Körpers erzeugen, die oft eine sehr gute Beurteilung der Organe und vieler Organveränderungen erlauben; Das Verfahren nutzt, im Gegensatz zur Röntgendiagnostik und Computertomographie, keine Röntgenstrahlen, sondern magnetische Felder.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Kernspintomographie wird im Rahmen der Krebsdiagnostik zur Beurteilung des Krankheitsstadiums und zur Therapieplanung eingesetzt.
Querverweise: Computertomographie - Diagnostik - bildgebende Verfahren

Kiel-Klassifikation syn. Kieler Klassifikation
in Europa gebräuchliches System zur Einteilung von Non-Hodgkin-Lymphomen nach feingeweblichen (zytologischen/histologischen) und immunologischen Kriterien
Querverweise: immunologisch - Non-Hodgkin-Lymphom - Tumor - histologisch - zytologisch

Kinderonkologe
Arzt, der auf die Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert ist.

Kinderradiologe
Facharzt, der für röntgen- und strahlentherapeutische Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen zuständig ist.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ein wichtiger Bereich in der Kinderradiologie ist z.B. die Planung und Durchführung von Bild gebenden Untersuchungsverfahren (Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomographie, Computertomographie), wobei ganz speziell die körperlichen und psychischen Belange der einzelnen Patienten berücksichtigt werden. Hierbei spielt auch der Strahlenschutz eine wesentliche Rolle. Da Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, sind fundierte Kenntnisse der Krankheitsbilder im Kindes- und Jugendalter erforderlich.
Querverweise: Computertomographie - Magnetresonanztomographie - Röntgenuntersuchung - Strahlentherapie - Ultraschall

Kleinhirn syn. Cerebellum
Teil des Gehirns, der zwischen Großhirn und Hirnstamm in der hinteren Schädelgrube liegt; verantwortlich u. a. für den richtigen Ablauf aller Körperbewegungen; außerdem maßgeblich an der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts beteiligt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ein Großteil der ZNS-Tumoren im Kindes- und Jugendalter wachsen im Kleinhirn, so z. B. Astrozytome und Medulloblastome. Tumoren in diesem Bereich könnnen sich durch Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen bemerkbar machen.
Querverweise: Astrozytom - Medulloblastom - hintere Schädelgrube - ZNS - Hirnstamm - Großhirn
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)

Kleinhirnbrückenwinkel
Nische im hinteren Bereich des Gehirns und ein Teil des Kleinhirns; dort befinden sich auf engstem Raum die zentralen Anteile von zehn der insgesamt zwölf Hirnnerven. Krankhafte Veränderungen im Kleinhirnbrückenwinkel können u.a. zu Funktionsausfällen der Hirnnerven und des Kleinhirns führen, z.T. mit Anzeichen eines erhöhten Drucks im Schädelinneren (intracranieller Druck).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten:
Querverweise: Kleinhirn
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)

Kleinhirnzelt syn. Kleinhirndach; Tentorium cerebelli
bindegewebige Struktur, die wie eine Art Zwischenwand die hinteren Anteile des Großhirns vom Kleinhirn abgrenzt und nur eine Durchtrittsstelle für den Hirnstamm freilässt. Sie wird von der harten Hirnhaut gebildet, die dachartig die hintere Schädelgrube überdeckt.
Querverweise: Bindegewebe - hintere Schädelgrube - Kleinhirn - Großhirn - Hirnhäute
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)

klinisch
Meist wird das Wort klinisch als Kurzform für klinische Zeichen, klinischer Befund oder klinisches Bild, also für direkt erkennbare Symptome und Beschwerden des Patienten benutzt. Ein erhöhter Laborwert, der (noch) keine Beschwerden macht, wird als prä(vor)klinisch bezeichnet.

Klon
Krebszellen können “lernen”, sich ihrem Umfeld anzupassen. indem sie ihre molekularen Eigenschaften verändern. In der Folge entstehen Tochterzellen (Klone). Die Klone können Behandlungen gegenüber standhalten, zum Beispiel den unterschiedlichen Wirkungsmechanismen herkömmlicher Zytostatika. Die Klone werden resistent, überleben und können sich weiter ausbreiten. Diese resistenten Klone können nach Beendigung einer Krebstherapie zunächst irgendwo im Körper ruhen, daher zunächst unentdeckt bleiben und erst später einen Erkrankungsrückfall (Rezidiv) auslösen. Aber auch bereits während der Erstbehandlung können Klone zum Fortschreiten der Erkrankung (Progression) und zu Fernabsiedlungen (Metastasierung) führen.
Querverweise: Rezidiv - Metastase - Progression
Quelle: Molekulare Diagnostik

Knochenmark
Ort der Blutbildung. Schwammartiges, stark durchblutetes Gewebe, das die Hohlräume im Innern vieler Knochen (z. B. Wirbelkörper, Becken- und Oberschenkelknochen, Rippen, Brustbein, Schulterblatt und Schlüsselbein) ausfüllt. Im Knochenmark entwickeln sich aus Blutvorläuferzellen (Blutstammzellen) alle Formen von Blutzellen.
Querverweise: Blutstammzellen
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion von Knochenmark und Blut

Knochenmarkaplasie syn. Aplasie
Zustand eines funktionsunfähigen Knochenmarks, das keine Blutzellen bilden kann. Die Zeit, in der die Bildung von Blutzellen brach liegt, wird als „Aplasie-Phase“ (Zelltief) bezeichnet. Der Mangel an roten Blutzellen und Blutplättchen kann durch Bluttransfusionen ausgeglichen werden; der Mangel an weißen Blutzellen, den Zellen des Immunsystems, lässt sich hingegen nicht so einfach beheben. Die Aplasie-Phase ist daher durch eine deutlich erhöhte Infektionsgefahr gekennzeichnet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Knochenmarkaplasie kann durch eine Krebsbehandlung mittels Chemo- oder Strahlentherapie, vor allem aber durch eine Blutstammzelltransplantation verursacht werden.
Querverweise: Immunsystem - Infektion - Transfusion - Strahlentherapie - Chemotherapie - Knochenmark - Stammzelltransplantation - Blutstammzellen

Knochenmarkdepression syn. Myelosuppression, Knochenmarkshemmung
zeitweiliges oder dauerhaftes Aussetzen der normalen Blutbildung (Hämatopoese) im Knochenmark; es entstehen zu wenige rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Die herabgesetzte blutbildende Funktion des Knochenmarks kann mit Blutarmut (Anämie) sowie einer erhöhten Infektions- und Blutungsgefahr einhergehen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Knochenmarkdepression kann u. a. behandlungsbedingt sein (v.a. durch Chemotherapie) und ist in diesem Fall fast immer heilbar.
Querverweise: Infektion - Chemotherapie - Knochenmark - Hämatopoese

Knochenmarkpunktion
Entnahme von Knochenmarkgewebe zur Untersuchung der Zellen; bei der Punktion werden mit Hilfe einer dünnen Hohlnadel wenige Milliliter flüssiges Knochenmark aus Beckenknochen oder Brustbein in eine Spritze gezogen. Die Punktion erfolgt bei grö­ße­ren Kin­dern un­ter ört­li­cher Be­täu­bung; even­tu­ell wird zu­sätz­lich ein Be­ru­hi­gungs­mit­tel ver­ab­reicht (Sedierung). Bei klei­ne­ren Kin­dern kann un­ter Um­stän­den ei­ne kur­ze Narkose zweckmä­ßig sein.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: insbesondere bei bösartigen Blutkrankheiten (Leukämien, Lymphome) wichtiges Untersuchungsverfahren im Rahmen der Initial- und Verlaufsdiagnostik sowie z.T. in der Nachsorge
Querverweise: Diagnostik - Knochenmark - Leukämie - Lymphom

Knochenmarkstanzbiopsie syn. Knochenmarkstanze
Entnahme von Knochenmarkgewebe zwecks Untersuchung der Zellen; dabei wird mit Hilfe einer spe­zi­el­len, et­was di­cke­ren Hohl­na­del ei­n et­wa 2 cm lan­ger Ge­we­be­zy­lin­der aus dem Kno­chen gestanzt. Die Un­ter­su­chung er­folgt im­mer in Nar­ko­se. Eine Knochenmarkstanzbiopsie kann ergänzend oder an Stelle einer Knochenmarkpunktion erforderlich sein, wenn mit dieser nicht ausreichend Gewebe für eine verlässliche Untersuchung gewonnen werden kann. Die Knochenmarkstanze erfolgt i. d. R. wie die Knochenmarkpunktion aus dem hin­te­ren Be­cken­kamm­kno­chen. Dort ist das Kno­chen­mark nur durch ei­ne re­la­tiv dün­ne Kno­chen­schicht von der Haut ge­trennt, so dass die Ent­nah­me oh­ne we­sent­li­ches Ri­si­ko er­fol­gen kann.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Knochenmarkentnahmen wie die Stanzbiopsie spielen in der Kinderkrebsheilkunde vor allem bei der Diagnose von Leukämien und Lymphomen eine Rolle sowie bei allen bösartigen Erkrankungen, die ins Knochenmark metastasieren können.
Querverweise: Knochenmark - Knochenmarkpunktion - Leukämie - Narkose
Quelle: Entnahme von Knochenmark

Knochenmarktransplantation
siehe Stammzelltransplantation
Querverweise: Stammzelltransplantation

Koagulation
Gerinnung; Übergang von in Flüssigkeit gelösten Stoffen aus dem Lösungszustand (Solzustand) in den Flockungszustand (Gelzustand); verursacht durch Hitze, Elektrolyte oder Enzyme
Querverweise: Blutgerinnung - Elektrolyt - Enzym

kognitiv
Mit diesem Begriff bezeichnet man die im Gehirn ablaufenden Informationsverarbeitungsprozesse. Kognitive Prozesse sind alle Denk-, Gedächtnis-, Entscheidungs- und Erkenntnisprozesse. Zu den kognitiven Funktionen gehören zum Beispiel Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit, Handlungsplanung, Urteilsfähigkeit, Problemlösung und Kommunikation.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Krebstherapie kann - je nach Art der Behandlung - zu kognitiven Einbußen führen.

kolorektal
Grimmdarm (Kolon) und Mastdarm (Rektum) betreffend oder diese beeinflussend

Kompartiment
allgemein für (weitgehend) abgegrenzte Räume. Hier: Gruppe von Muskeln, die durch eine gemeinsame bindegewebige Hülle (Faszie) umschlossen und somit nach außen begrenzt sind (Muskelloge).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kompartimente (Muskellogen) finden sich zum Beispiel in den Extremitäten. Dort sind jeweils Muskeln mit ähnlichen Aufgaben zu einer Muskelloge verbunden.

Komplement
Eiweißstoff des menschlichen Körpers, Bestandteil des angeborenen, humoralen Teil des Immunsystems, wichtig für die Abwehr vor allem von Bakterien

Komplementäre Medizin (Abk.: CAM) syn. Komplementärmedizin. Englisch: "complementary
Unter diesem Begriff werden unterschiedliche alternative und komplementäre ("ergänzende") Behandlungsmethoden verstanden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Anthroposophische Medizin

Konditionierung
vorbereitende Behandlung eines Patienten vor Erhalt einer Blutstammzelltransplantation; sie dient der Ausschaltung des eigenen Immunsystems durch die mehr oder weniger vollständige Zerstörung der Knochenmarkzellen und damit der eigenen Blutbildung. Gleichzeitig wird im Knochenmark Platz für die neuen Spendenblutstammzellen geschaffen. Die Wahl des Konditionierungs-Schemas richtet sich in der Regel nach Art und Stadium der Erkrankung sowie dem zur Verfügung stehenden Spendertyp. Im Anschluss an die Konditionierung erfolgt die eigentliche Transplantation.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei bösartigen Erkrankungen (z. B. Leukämie) besteht die Konditionierung i. A. aus einer Hochdosis-Chemotherapie, zum Teil in Kombination mit einer Ganzkörperbestrahlung (total body irradiation, TBI). Manche Patienten erhalten außerdem Antikörper gegen ihre Immunzellen (so genanntes Anti-Thymozyten-Globulin, ATG). Bei gutartigen Grunderkrankungen erfolgt z. T. auch eine toxizitätsreduzierte Konditionierung (RIC) oder es werden nur Antikörper gegen spezielle Blutstammzellen verabreicht.
Querverweise: Antikörper - Immunsystem - Knochenmark - Leukämie - Stammzelltransplantation - Blutstammzellen - Hochdosis-Chemotherapie - Anti-Thymozyten-Globulin - Immunzellen

kongenital syn. angeboren
angeboren, bereits bei der Geburt vorhanden

konsiliarisch
beratend (lateinisch Consilium: „Beratung“, „Rat“, „Ratschlag“). In der Medizin bedeutet konsiliarisch, dass medizinisches Fachpersonal (wie Fachärzte, Psychotherapeuten, Psychoonkologen) bei der Behandlung von Patienten beratend tätig ist.

Kontrastmittel
Substanzen, mit deren Hilfe die Darstellung von Strukturen und Funktionen des Körpers in bildgebenden Verfahren verbessert werden kann; Kontrastmittel werden vor allem in der Röntgendiagnostik (Röntgenuntersuchung, Computertomographie), der Magnetresonanztomografie (MRT) und bei der Ultraschalluntersuchung eingesetzt.
Querverweise: Computertomographie - Magnetresonanztomographie - Ultraschall - Röntgenuntersuchung

körperliche Untersuchung
wichtiger Bestandteil diagnostischer Untersuchungen; beinhaltet u. a. das Abtasten und Abhören bestimmter Körperorgane sowie das Testen von Reflexen, um Hinweise auf die Art bzw. den Verlauf einer Erkrankung zu erhalten.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Verdacht beispielsweise auf eine Leukämie gehört zu einer gründlichen körperlichen Untersuchung unter anderem das Abtasten von Lymphknoten, Milz und Leber.
Querverweise: Diagnostik - Leukämie - Lymphknoten
Hauptinformationsseite: Körperliche / neurologische Untersuchung

Körperoberfläche
die von der Haut bedeckte Oberfläche des gesamten Körpers; sie stellt eine medizinisch wichtige Bezugsgröße dar, u.a. zur Abschätzung des Kalorien- und Flüssigkeitsbedarfs im Rahmen einer Infusionstherapie, zur Berechnung der Medikamentendosierung und für Stoffwechseluntersuchungen. Als Berechnungsgrundlage für die Körperoberfläche dient eine Formel, in der Körpergröße und -gewicht miteinander ins Verhältnis gesetzt werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die individuelle Dosis z.B. von Zytostatika wird auf Grundlage der Körperoberfläche berechnet; meist sind in Behandlungsprotokollen Angaben über die Dosis pro kg Körpergewicht enthalten.
Querverweise: Chemotherapie - Zytostatikum

Kortikosteroide (Abk.: Kortikoide)
Gruppe von Steroidhormonen, die in der Nebennierenrinde aus Cholesterin gebildet werden bzw. chemisch vergleichbare synthetische Stoffe. Kortikosteroide haben verschiedene Eigenschaften und Aufgaben. Entsprechend lassen sie sich in drei Klassen einteilen: 1. Glukokortikoide (wie Cortisol) haben wichtige Funktionen im Glucose-, Lipid- und Proteinstoffwechsel; 2, Mineralokortikoide (z.B. Aldosteron) beeinflussen u.a. den Wassergehalt des Körpers; 3. Androgene und Östrogene sind Sexualhormone.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Für die Krebsbehandlung werden Kortikosteroide künstlich (synthetisch) hergestellt. Im Rahmen der Chemotherapie werden die (je nach eingesetzter Konzentration) wachstumshemmenden und zellvernichtenden Eigenschaften der Kortikosteroide ausgenutzt, die auf Veränderungen der Genexpression und/oder Zerstörung von Eiweißen im Zellkern beruhen.
Querverweise: Chemotherapie - Genexpression - Steroid - Steroidhormon - Zellkern - Cholesterin - Lipide - Protein - Kortisol - Östrogene

Kortisol syn. Cortisol, Hydrokortison
Steroidhormon, das seine Hauptwirkungen im Zucker- und Fettstoffwechsel sowie beim Abbau von Körpereiweißen hat; Cortisol ist der Hauptvertreter der Glukokortikoide; es wird in der Nebennierenrinde gebildet und nach Anregung durch das Hypophysenhormon Corticotropin (ACTH) in den Blutkreislauf abgegeben.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei manchen Tumorerkrankungen (z.B. Hirntumoren im Bereich der Hypophyse) bzw. deren Behandlung (z.B. nach Bestrahlung des Gehirns) kann es zur verminderten Ausschüttung oder zum Ausfall des Hypophysenhormons ACTH (adrenocorticotropes Hormon) und folglich zu erniedrigten Cortisolspiegeln im Blut kommen. Dann wird längerfristig eine medikamentöse Behandlung mit Hydrocortison notwendig.
Querverweise: Hormon - Nebennierenrinde - Hypophyse

Kortison syn. Cortison
Hormon und Medikament; als Arzneimittel hat Kortison verschiedene Wirkungen: Es hemmt z.B. Entzündungen, unterdrückt allergische / immunologische Reaktionen und verlangsamt eine beschleunigte Zellteilung. Das körpereigene Hormon Kortison (es basiert auf Kortisol) wird in der Nebennierenrinde u.a. aus Cholesterin gebildet und gehört zu den Glukokortikoiden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Einige in der Kinderkrebsheilkunde eingesetzte Zytostatika sind synthetisch hergestellte Abkömmlinge des Kortisons (z.B. Prednison, Dexamethason). Kortison wird auch als entzündungshemmendes Medikament bzw. zur Unterdrückung allergischer Reaktionen (wie z.B. nach allogener Stammzelltransplantation bei Auftreten eine Spender-gegen-Empfänger-Reaktion (GvHD) eingesetzt.
Querverweise: Allergie - Kortisol - Hormon - immunologisch - Nebennierenrinde - Glukokortikoid - Cholesterin - Zytostatika - Spender-gegen-Empfänger-Reaktion

Kostmann-Syndrom syn. infantile Agranulozytose
angeborene Störung der Knochenmarksfunktion, die mit akuten, lebensbedrohlichen Infektionen einhergeht; außerdem besteht ein erhöhtes Risiko, an einem Myelodysplastischen Syndrom (MDS) oder einer akuten myeloischen Leukämie (AML) zu erkranken. Das Kostmann-Syndrom zählt daher auch zu den Krebsprädispositionssyndromen (KPS).
Querverweise: akute myeloische Leukämie - Infektion - Knochenmark - Leukämie - myelodysplastisches Syndrom - Krebsprädispositionssyndrom

Krampfanfälle syn. epileptischer Anfall
unkontrollierte, krankhafte Entladungen einzelner Nervenzellen im Gehirn, die auf die Nachbarzellen überspringen. Man unterscheidet zwischen fokalen und generalisierten Krampfanfällen. Fokale Anfälle beschränken sich auf einen bestimmten Hirnbezirk. Je nach Hirnbezirk sind die Symptome unterschiedlich: z. B. Zuckungen einer Körperhälfte, eines Armes oder Beines. Generalisierte Nervenentladungen breiten sich über weite Hirnbereiche aus und führen zum Beispiel zu Zuckungen der Gliedmaßen, plötzlicher Abwesenheit und Bewusstlosigkeit.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Krampfanfälle können z. B. durch einen Tumor des Zentralnervensystems, insbesondere im Bereich des Großhirns, verursacht werden.
Querverweise: Tumor - Zentralnervensystem

Kraniopharyngeom
selten auftretender Fehlbildungstumor, der bereits vorgeburtlich angelegt wird und am häufigsten im Kindesalter auftritt. Obwohl es sich um keinen bösartigen Tumor handelt, kann das Kraniopharyngeom durch seine Lage Gehirnareale beeinträchtigen, die ausgesprochen wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung sind. Die Nähe zum Sehnerv kann zu Sehbeeinträchtigungen bis hin zum Sehverlust führen. Bei Druck auf das Mittelhirn kann das Kraniopharyngeom Schlaf-, Temperaturregulations- und Verhaltensstörungen verursachen. Hormonelle Ausfallerscheinungen sind durch Beeinträchtigung von Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und Hypothalamus möglich.
Querverweise: Hypophyse - Hypothalamus - Mittelhirn - Sehnerv

Kreatinin
Abbauprodukt des Kreatins, einer Substanz, die vor allem für die Muskelkontraktion zuständig ist; Kreatinin gehört zu den harnpflichtigen Substanzen, das heißt, es kann nur über den Urin ausgeschieden werden. Wenn die Nierenfunktion deutlich eingeschränkt ist, steigt der Kreatininwert im Blut.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: In der Medizin dient der Kreatinin-Wert als wichtiger Laborwert zur Ermittlung der Nierenfunktion. Da der Kreatininwert im Blut allerdings erst bei fortgeschrittener Nierenfunktionsstörung merklich ansteigt, wird oft zur genaueren Kontrolle die Filtrationsrate der Nierenkörperchen (Glomeruli), die so genannte Kreatinin-Clearance bestimmt.
Querverweise: Urin - Kreatinin-Clearance

Kreatinin-Clearance
gibt an, wie schnell die Nieren harnpflichtige Substanzen, am Beispiel von Kreatinin, ausscheiden können. Harnpflichtig sind alle Stoffe, die der Körper nur über den Urin ausscheiden kann. Anhand der Kreatinin-Clearance lässt sich die Filtrationsrate der Nierenkörperchen (Glomeruli) abschätzen (so genannte glomeruläre Filtrationsrate, GFR). Die Kreatinin-Clearance wird anhand der Messwerte für Kreatinin im Urin (Sammelurin über mehrere Stunden, i.d.R. 24 Stunden) und Blut berechnet. Sie kann bereits leichte Nierenfunktionsstörungen anzeigen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Durch Krebserkrankungen bzw. deren Behandlung (z. B. Chemotherapie) kann die Nierenfunkton beeinträchtigt und somit die Kreatinin-Clearance herabgesetzt sein.
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion der Nieren

Krebsprädispositionssyndrom (Abk.: KPS)
genetische Erkrankungen, die neben einem erhöhten Tumorrisiko Fehlbildungen und geistige Behinderung umfassen können. Nach aktuellen Erkenntnissen entstehen etwa 10 % der Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter aufgrund einer bekannten erblichen Veränderung bzw. auf der Grundlage eines Krebsprädispositionssyndroms. Zu den Krebsprädispositionssyndromen zählen u. a. das Louis-Bar-Syndrom (= Ataxia teleangiectatica), das Beckwith-Wiedemann-Syndrom, das Down-Syndrom, das Hippel-Lindau-Syndrom, das Li-Fraumeni-Syndrom, das MEN-Syndrom, die Neurofibromatose und das WAGR-Syndrom. Auch die familiäre Form des Retinoblastoms gehört dazu.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit Down-Syndrom haben z. B. ein erhöhtes Risiko, an einer Leukämie zu erkranken. Ein WAGR-Syndrom, Beckwith-Wiedemann-Syndrom, Denys-Drash-Syndrom oder die Neurofibromatose Typ 1 erhöhen beispielsweise das Risiko für einen Wilms-Tumor.
Querverweise: Down-Syndrom - familiäre adenomatöse Polyposis - Li-Fraumeni-Syndrom - Neurofibromatose - WAGR-Syndrom - Retinoblastom - Beckwith-Wiedemann-Syndrom - Hippel-Lindau-Syndrom - MEN-Syndrom - Louis-Bar-Syndrom - Gorlin-Goltz-Syndrom

Krebssyndrom
s. erbliche Krebssyndrome
Querverweise: erbliche Krebssyndrome

Kreuzprobe syn. Kreuztest; serologische Verträglichkeitsprobe
Labortest, mit dem vor jeder Bluttransfusion geprüft wird, ob sich das Empfängerblut mit dem Spenderblut verträgt; Unverträglichkeiten aufgrund unterschiedlicher Blutgruppen (v.a. ABO-Blutgruppen, Rhesus-Faktor) sollen ausgeschlossen werden. Bei der so genannten "großen Kreuzprobe" (Major-Probe) werden rote Blutkörperchen (Erythrozyten) des Spenders mit dem Blutserum des Empfängers vermischt. Bei Blutgruppenunverträglichkeiten (wenn das Serum des Empfängers Antikörper gegen die Erythrozyten-Antigene des Spenders enthält) kommt es zu einer meist schon mit bloßem Auge sichtbaren Verklumpung (Agglutination) der Erythrozyten. In diesem Fall darf eine Transfusion nicht erfolgen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Kreuzprobe erfolgt z.B. vor einer Transfusion von Blutprodukten (Erythrozyten- oder Thrombozytenkonzentrat), beispielsweise bei Patienten mit krankheits-oder behandlungsbedingter Anämie. Vor einer allogenen Stammzelltransplantation erfolgt eine so genannte Kreuzprobe im HLA-System (Cross-Matching); dabei wird das Serum des Empfängers gegen Lymphozyten des Spenders getestet, um zu überprüfen, ob zytotoxische Antikörper vorhanden sind.
Querverweise: allogene Stammzelltransplantation - Anämie - Bedside-Test - HLA-System - Serum - Bluttransfusion - Erythrozyten - Thrombozyten - Lymphozyten - Antikörper - Antigen - Blutgruppe
Hauptinformationsseite: Überblick über das blutbildende System

Kryokonservierung
Gefrierkonservierung von Zellen in flüssigem Stickstoff bei -196°C

Kryotherapie syn. Kältebehandlung
hier: Behandlung eines Tumors unter Einsatz von niedrigen Temperaturen; der Tumor wird dabei mehrfach durchgefroren, die kälteempfindlichen Tumorzellen dadurch zerstört.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: lokale Behandlungsmethode, z. B. bei Retinoblastomen
Querverweise: Retinoblastom
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kurativ
auf Heilung ausgerichtet, heilend

kutan
die Haut betreffend, zu ihr gehörig

Kyphose
(von griech. "Buckel"); konvexe Krümmung der Wirbelsäule nach hinten, die zum Beispiel im Brustbereich in ausgeprägten Fällen zu einem Rundrücken oder einem Buckel führen kann.