Häufigkeit: Wie oft kommen Thrombozytosen vor?

Autor:  Prof. Dr. med. Markus Metzler, Zuletzt geändert: 03.01.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e274860

Die Daten zur Häufigkeit von erhöhten Thrombozytenzahlen bei Kindern und Jugendlichen (Thrombozytosen) sind noch unvollständig. Die sekundäre (nicht angeboren, keine ursächlichen genetischen Veränderungen) Thrombozytose (siehe Ursachen) kommt relativ häufig vor, verläuft jedoch meist komplikationslos, so dass die Patienten nicht systematisch erfasst werden. Je jünger die Kinder sind, desto häufiger wird eine sekundäre Thrombozytose gefunden. Frühgeborene haben generell höhere Thrombozytenzahlen als Reifgeborene.

Die so genannte essentielle Thrombozythämie, eine Sonderform der primären (angeboren oder durch erworbene genetische Veränderungen bedingt) Thrombozytose (siehe Ursachen), ist wie die ihr verwandte sogenannte Myeloproliferative Neoplasie (Polycythaemia vera, Primäre Myelofibrose) im Kindesalter so selten, dass es auch hier kaum umfassende Zahlen zur Häufigkeit gibt. Stark schwankende Schätzungen gehen von 0,4 bis 90 Neuerkrankungen in einer Gruppe von 10 Millionen Kindern und Jugendlichen pro Jahr aus.

Es gibt bisher keine Hinweise auf unterschiedliche Häufigkeiten im Zusammenhang mit dem Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit.