Diagnose: Wie wird eine Thrombozytose festgestellt?

Autor:  Prof. Dr. med. Markus Metzler, Zuletzt geändert: 10.01.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e274947

Häufig ist eine Erhöhung der Blutplättchen (Thrombozytose) bei Kindern und Jugendlichen ein so genannter Zufallsbefund. Das bedeutet, dass die Veränderung bei einer Blutentnahme entdeckt wurde, die aus anderen Gründen, zum Beispiel bei Fieber oder zur Vorbereitung einer Operation, durchgeführt wurde.

Das erste Ziel der Diagnostik bei einer Thrombozytose besteht darin zu klären, ob die Erhöhung der Blutplättchenanzahl als Reaktion auf eine andere Erkrankung aufgetreten ist (sekundäre Thrombozytose/reaktive Thrombozytose), oder für sich alleine besteht (primäre Thrombozytose). Am häufigsten kommt bei Kindern und Jugendlichen eine reaktive Thrombozytose im Rahmen einer akuten oder chronischen Entzündung vor (siehe Ursachen). Wenn diese Form dem Arzt aufgrund der Krankengeschichte und körperlichen Untersuchung ursächlich plausibel erscheint, müssen in der Regel keine weiteren Untersuchungen erfolgen. Allenfalls wird nach Abklingen der auslösenden Ursache eine weitere Blutentnahme erfolgen, um sicherzustellen, dass die Blutplättchenzahlen inzwischen wieder normal sind.